Fr. 27.11.1981 - 20:00 Uhr ESG Kassel - BFC Preußen 13:0 (6:0/0:0/7:0)
VERSÖHNLICHES ENDE BEIM 13:0, DOCH . . .
Erst Gardinenpredigt weckte die ESG-Cracks
Preußen Berlin in Kassel ohne Chance
13mal klingelte es Im Kasten des BFC Preußen, dodi
die Künste des Elshockey-Oberligisten ESG Kassel beim Kantersieg
über das Schlußlicht aus Berlin vermochten am Freitagabend keine
ungeteilte Begeisterung bei den Fans hervorzurufen. Erst eine Gardinenpredigt
von ESG-Trainer Toni Waldmann nach dem torlos zu
Ende gegangenen 2. Drittel weckte seine Schützlinge noch einmal
zu einem mächtigen Schlußspurt, der in Lemanczyks Break-Tor in
der letzten Minute zum 13:0 (6:0, 0:0, 7:0) bei 3:5 — Unterzahl ein
versönUches Ende fand.
Die verärgerte Äußerung ihres Coaches
- „Wir machen doch keine Artistenvorstellungen
wie beim Zirkus" -
sowie die Androhung eines samstäglichen
Sondertrainings nach dem schwachen
Mitteldrittel können sich vor allem
die Verteidiger hinter die Ohren
schreiben. Nach leichten Startschwierigkeiten
bis zu'Koubas 1:0 (10.) lief die
Kombinationsmaschinerie dann bis zur
ersten Sirene auf vollen Touren, was
drei Treffer innerhalb von nur 40 Sekunden
eindrucksvoll belegten.
Doch dann schlüpfte „Bruder Leichtsinn"
in den ESG-Dreß und machte sich
zum unerwünschten, aber „wirkungsvollen"
Mitstreiter in den Reihen der
Blau-Weißen. Die Spreestädter, mit einer
stocktechnisch, konditioneil und
läuferisch hoffnungslos unterlegenen
Elf an die Fulda gekommen, konnten so
mit viel Glück und einem über sich hinauswachsenden
Schlußmann Enge der
Torflut für 20 Minuten Einhalt gebieten.
Vor allem Williams, aber auch „Aussteiger"
Fauerbach — er absolvierte
Sein letztes Spiel für die ESG - fuhren
zu oft eigensinnig in das Berliner Abwehrdrittel
und nahmen damit ihren
Stürmern den notwendigen Raum für
effektives Kombinationsspiel. In dieser
Phase klebte besonders dem verletzt Ins
Spiel gegangenen Nominikat das Pech
an der Kelle; ihm und den Fans erstarb
der Torschrei des öfteren auf den Lippen.
Daß es auch anders — und besser —
Sing, stellten die Mannen um den diesmal
sehr guten Spreigl im Schlußdrittel
unter Beweis. Da wurde locker kombiniert
und endlich wieder getroffen, so
daß sich die gellenden Pfiffe in rauschenden
Beifall verwandelten.
Schurians Punktspieldebüt - mit Interesse
verfolgt - ließ wenig ROckschlüsse
auf Stärken und Schwächen
des jungen Keepers zu; er wurde nur
einmal ernsthaft geprüft. Umbach und
Fritsch, wechselweise im ersten Sturm
neben Kostler und Lemanczyk eingesetzt,
sind bei allem Talent noch kein
vollwertiger Ersatz für Shane Tarves,
den man am kommenden Freitag gegen
Braunlage wohl noch viel schmerzlicher
vermissen wird.
So teilten Kouba (4), Williams, Lemanczyk, Spreigl (je 2) sowie. Forster, Köstler und Nominikat die" Toraus-beute unter sich auf. Gegen die Harzge-birgler sollten sich die ESG-Cracks aber60 Minuten Volldampf verordnen undden Schongang in der Kabine lassen.
Quelle: HNA