Fr. 30.01.1981 - 20:00 Uhr Hamburger SV - ESG Kassel 5:3 (3:2/1:1/1:0)

Vorbericht

Gegen Braunlage muß Sieg herausspringen

ESG Kassel hofft auf erfolgreiche Revanche

Kassel. Auch an diesem Wochenende muß die Eishockey- Mannschaft der ESG Kassel In der Endrunde der Oberliga Nord alles daransetzen, den vierten Platz, der zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga berechtigt, zu verteidigen. Daß diese Aufgabe nicht leicht wird, dafür werden schon die Gegner sorgen, denn am heutigen Freitag (20 Uhr) müssen die ESGer beim Spitzenreiter Hamburger SV antreten, ehe es dann am Sohntag um 19 Uhr in der Kasseler Eissporthalle gegen WSV Braunlage geht.

Beim HSV rechnen sich die ESGer keinen Punktgewinn aus. Der Tabellenführer, mit seinem Eishockeystar Mischin, gilt auch in diesem Match als der klare Favorit. So hat auch Interimstrainer Danny Coutu für dieses Spiel die Devise ausgegeben, sich für das ebenfalls nicht leichte Spiel gegen den WSV Braunlage am Sonntag um 19 Uhr auf heimischem Eis zu schonen. In dieser Begegnung muß die ESG alles daransetzen, zwei Punkte zu erringen. Der WSV ist allerdings eine Mannschaft, der durch seine rauhe Spielweise es den Gegnern nicht gerade leicht macht, zu ihrem Spiel zu finden. Vor allem der Kanadier Gibbs zeichnete sich in der Vergangenheit durch besonders übertriebene Härte aus. Wenn es der ESG, wie in den letzten Spielen gelingt, von Anfang an Volldampf zu spielen und die gegnerischen Spielmacher in Schach zu halten, ist ein Sieg über die Harzer durchaus möglich. Eine große Hilfe für dieses entscheidende Spiel erhofft man sich im ESGLager auch vom Kasseler Publikum. Von ihm erwartet man die notwendige Unterstützung. Auch wenn es einmal nicht so richtig läuft, sollten die Fans nicht schweigen, sondern ihre Mannschaft durch Anfeuerungsrufe den Rükken stärken. Ein ESG-Spieler zur HNA: „Wir brauchen die lautstarke Unterstützung des Publikums, aber nicht nur wenn ein Tor fällt, sondern noch dringender, wenn wir ein Tor brauchen!" Wie die ESG mitteilt, sind in dem Fanbus zum heutigen HSV-Spiel noch einige Plätze frei. Interessierte Fans können sich an der Eissporthalle einfinden. Abfahrt: 16 Uhr.

ESG Kassel gut gerüstet: Nur 3:5 gegen HSV

Hamburg (G. Seh.). Die ESG Kassel darf mit großem Optimismus dem morgen abend, 19 Uhr, gegen Braunlage stattfindenden Heimspiel (Eissporthalle) der Eishockey-Oberliga Nord entgegenbliekeruDie Kasseler Cracks boten trotz der 3:5- (2:3-, 1:1-, 0:l-)Niederlage' beim Spitzenreiter Hamburger SV vor 1900 Zuschauern eine tadellose Leistung. Bis zur 58. Minute (4:3 für den HSV) stand das Spiel auf Messers Schneide, ehe der fünfte Hamburger Treffer, die Entscheidung brachte. Die ESG führte 2:0 (Nierich, Tarves), geriet dann aber innerhalb von nur 60 Sekunden 2:3 in Rückstand. Der Sowjet-Star im HSVTrikot, Michin, erzielte zwei Treffer. Das dritte ESG-Tor steuerte Berwald bei.


Beim HSV 2:0 geführt
In nur 50 Sekunden drehte der Hamburger SV das Freitagspiel in der Farmsener Eissporthalle zu seinen Gunsten um: Der deutsch-schweizerische Neuzugang Kohli sowie zweimal der sowjetische Superstar der Hanseaten, Alexej Mischln, wandelten in der 16. Spielminute die 2:0-Führung der Kasseler ESG zum eigenen 3:2 um. Von diesem Zeitpunkt an spielte die ESG zwar glänzend mit, wurde aber vom souveränen Tabellenführer stets unter Kontrolle gehalten und blieb bis zur Schlußsirene im Rückstand. Trotz der bisweilen fantastischen Anfeuerung durch die eigenen Fans tat der HSV nicht mehr als unbedingt notwendig und schien daher für die ESG-„Cracks" zu packen zu sein. Doch stets, wenn die Nordhessen die Hanseaten in Bedrängnis brachten, drehten diese ihrerseits stärker auf. Trotz- der weiten Anreise erwischte die Mannschaft der ESG einen guten Start beim Favoriten. Nach elf Minuten nutzte Nierich mit einem Weitschuß von der blauen Linie die Zeitstrafe eines Hamburgers zum Führungstreffer für die ESG. Als kurz darauf (12.) Torjäger Tarves nach einem Zuspiel von Kapitän Konecki aus einem Getümmel heraus das 2:0 für die Gäste erzielte, schien eine Überraschung in der Luft zu liegen. Doch gab der sowjetische Ex-Nationalspieler Mischin nach 16 Minul«n noch die Vorlage zum Anschlußtreffer durch Kohli, so sorgte er noch in derselben Spielminute binnen 50 Sekunden nach herrlichen Slalomläufen durch die ESG-Abwehr mit zwei Toren für die Führung des HSV. Weitere große Einschußmöglichkeiten vergaben die Hamburger in dieser Phase, oder sie scheiterten am großen Rückhalt der Kasseler Mannschaft, dem überragenden Schlußmann Klaus Weiß. Als Julius in der 25. Minute den HSV bei Überzahl nach einem Konter 4:2 in Front schoß, war eine Vorentscheidung gefallen. Obwohl die ESG stark unter Druck geriet, klappte das Forechecking recht gut. Daraus resultierende Kontermöglichkeiten vergaben Turney und Tarves, Artur Berwald brachte nach einem Solo seine Farben jedoch auf 3:4 heran. Als vier Minuten vor Schluß Turney (wegen Foulspiels) und Fauerbach (wegen Mekkerns!) auf die Strafbank mußten, sorgte HSV-Kapitän Oswald mit dem 5:3 für die endgültige Entscheidung, denn selbst eigene Überzahl konnten die Kasseler zu keinem Treffer mehr nutzen.

ESG: Weiß (Müller) - Fauerbach, Forster — Busch, Nierich (1) — Turney, Tarves (1), Konecki - Bunkowski, Berwald (1), Umbach - M. Kesch, Hofmann, Fritsch, J. Resch.

HSV: Chrobok (Podoroznyi) - Kummerfeld, Sylvester - Scherf, Dreher - J. Zeppernick - Oswald (1), Kohli (1), Mischin (2) - Julius (1), Wulf, Röcken - Veiten, H. Zeppernick.

Schiedsrichter: Panning/Liebs (Bremen/ Bremerhaven). - Zuschauer: 1750.

Strafzeiten: ESG 16 Minuten - HSV 10.

Quelle: HNA