So. 16.01.1966 - 11:00 Uhr ESV Jahn Kassel - VfL Bad Nauheim 3:14 (0:5/1:4/2:5): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Kassel sieht erstes Eishockeyspiel! Sonntag gegen Bad Nauheims Reserve auf der Eisbahn im Aschrottpark'''
'''Kassel sieht erstes Eishockeyspiel! Sonntag gegen Bad Nauheims Reserve auf der Eisbahn im Aschrottpark'''


Kassel. Eine Sportveranstaltung besonderer Art steigt am Sonntag um 11 Uhr im Aschrottpark: Auf den Tennisplätzen, die jetzt als Eisbahn dienen, tragen die Eishockeyspieler des ESV Jahn Kassel ein Freundschaftsspiel gegen die Reservemannschaft des Bundesligisten VfL Bad Nauheim aus. Unseres Wissens ist es zumindest in der Nachkriegszeit das erste offizielle Eishockeyspiel, das in Kassel stattfindet. Das ist ein großer Tag für die Eishockeyfreunde des ESV Jahn, die sich mit großem Idealismus für die Schaffung möglichst vieler und möglichst von der Witterung unabhängiger Eislaufflächen in Kassel einsetzen, weil sie der Meinung sind, daß „Eislauf für alle" ein guter, gesunder Beitrag zum oft zitierten „Zweiten Weg" im Sport ist. Was die Eishockeymannschaft betrifft, so gibt sie in selbstloser Weise ein Beispiel: mehrfach im Monat fährt sie abends noch nach Bad Nauheim, um in den Stunden vor Mitternacht (!) gegen Entrichtung von 50 DM auf einer „richtigen" Eisfläche trainieren zu dürfen. Für das Spiel am Sonntag stehen zur Verfügung: Tor: [[Roland Wagner]]; Verteidigung: [[Frank Brosche]], [[Eddie Menzel]], [[Heinz Albrecht]] und [[Werner Hassenpflug]]: Angriff: [[Viktor Klement]], [[Willy Kurrat]], [[Baldur Diechtl]], [[Werner Augustin]], [[Peter Ullrich]], [[Zores]], [[Joseph Hartwig]], [[Jochen Luck]] und [[Helmut Spohr]]. In den Drittelpausen des Spieles sind Schaulaufen geplant. * Die Eislaufabteilung des ESV Jahn macht darauf aufmerksam, daß die Eislauffläche im Aschrottpark dem Publikum an jedem Tag von 9-12. von 14-17 und von 19—21 Uhr zur Verfügung steht - mit Ausnahme der Abendstunden am Dienstag und Donnerstag, an denen die Eishockeyspieler ihr Training absolvieren.  Quelle: HNA vom 14.01.1966  
Kassel. Eine Sportveranstaltung besonderer Art steigt am Sonntag um 11 Uhr im Aschrottpark: Auf den Tennisplätzen, die jetzt als Eisbahn dienen, tragen die Eishockeyspieler des ESV Jahn Kassel ein Freundschaftsspiel gegen die Reservemannschaft des Bundesligisten VfL Bad Nauheim aus. Unseres Wissens ist es zumindest in der Nachkriegszeit das erste offizielle Eishockeyspiel, das in Kassel stattfindet. Das ist ein großer Tag für die Eishockeyfreunde des ESV Jahn, die sich mit großem Idealismus für die Schaffung möglichst vieler und möglichst von der Witterung unabhängiger Eislaufflächen in Kassel einsetzen, weil sie der Meinung sind, daß „Eislauf für alle" ein guter, gesunder Beitrag zum oft zitierten „Zweiten Weg" im Sport ist. Was die Eishockeymannschaft betrifft, so gibt sie in selbstloser Weise ein Beispiel: mehrfach im Monat fährt sie abends noch nach Bad Nauheim, um in den Stunden vor Mitternacht (!) gegen Entrichtung von 50 DM auf einer „richtigen" Eisfläche trainieren zu dürfen. Für das Spiel am Sonntag stehen zur Verfügung: Tor: [[Roland Wagner]]; Verteidigung: [[Frank Brosche]], [[Eddie Menzel]], [[Heinz Albrecht]] und [[Werner Hassenpflug]]: Angriff: [[Viktor Klement]], [[Willy Kurrat]], [[Baldur Diechtl]], [[Werner Augustin]], [[Peter Ullrich]], [[Zores]], [[Joseph Hartwig]], [[Jochen Luck]] und [[Hellmut Spohr]]. In den Drittelpausen des Spieles sind Schaulaufen geplant. * Die Eislaufabteilung des ESV Jahn macht darauf aufmerksam, daß die Eislauffläche im Aschrottpark dem Publikum an jedem Tag von 9-12. von 14-17 und von 19—21 Uhr zur Verfügung steht - mit Ausnahme der Abendstunden am Dienstag und Donnerstag, an denen die Eishockeyspieler ihr Training absolvieren.  Quelle: HNA vom 14.01.1966  




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Nur EINE Hinausstellung (Brosche) gab es in diesem Spiel, das die Kasseler auch dann fair gestalteten. Wenn Könner wie Manfred Müller (Nr. 16) und Büchers mühelos durch die Galerie Kasseler Stücke spazierten. Es gab auch ausnahmsweise nur einen Schiedsrichter: Vorstandsmitglied und Ex-Jugendwart Jehner aus Bad Nauheim. „Sie haben's mir leicht gemacht", meinte er. „Mit der Abseitsregel stehen sie zwar noch auf dem Kriegsfuß, aber ich habe oft beide Augen zugedrückt!"
Nur EINE Hinausstellung (Brosche) gab es in diesem Spiel, das die Kasseler auch dann fair gestalteten. Wenn Könner wie Manfred Müller (Nr. 16) und Büchers mühelos durch die Galerie Kasseler Stücke spazierten. Es gab auch ausnahmsweise nur einen Schiedsrichter: Vorstandsmitglied und Ex-Jugendwart Jehner aus Bad Nauheim. „Sie haben's mir leicht gemacht", meinte er. „Mit der Abseitsregel stehen sie zwar noch auf dem Kriegsfuß, aber ich habe oft beide Augen zugedrückt!"
War das ein Jubel, als das erste Kasseler-Tor fiel! Baldur Diechtl, in seiner Jugend einst beim SC Riessersee, erzielte es nach Klement-Vorarbeit. Und später, als die meisten der ursprünglich 500 Besucher schon an den heimischen Fleischtöpfen saßen, waren Diechtl und Brosche noch zweimal erfolgreich.
War das ein Jubel, als das erste Kasseler-Tor fiel! Baldur Diechtl, in seiner Jugend einst beim SC Riessersee, erzielte es nach Klement-Vorarbeit. Und später, als die meisten der ursprünglich 500 Besucher schon an den heimischen Fleischtöpfen saßen, waren Diechtl und Brosche noch zweimal erfolgreich.
Dass es trotz des 3:14 ein erfolgreiches Debüt wurde, dafür sorgten nicht nur die Kasseler Spieler ([[Roland Wagner]], [[Viktor Klement]], [[Peter Ullrich]], [[Frank Brosche]], [[Joseph Hartwig]], [[Willi Kurrat]], [[Werner Augustin]], [[Jochen Luck]], [[Baldur Diechtl]], [[Zores]], [[Eddie Menzel]], [[Günther Heine]], [[Heinz Albrecht]], [[Helmut Spohr]]), sondern auch die erst neunjährige Birgit Keil aus Bad Nauheim, die bei neun Grad Kälte in den Drittelpausen ihr Können zeigte.
Dass es trotz des 3:14 ein erfolgreiches Debüt wurde, dafür sorgten nicht nur die Kasseler Spieler ([[Roland Wagner]], [[Viktor Klement]], [[Peter Ullrich]], [[Frank Brosche]], [[Joseph Hartwig]], [[Willi Kurrat]], [[Werner Augustin]], [[Jochen Luck]], [[Baldur Diechtl]], [[Zores]], [[Eddie Menzel]], [[Günther Heine]], [[Heinz Albrecht]], [[Hellmut Spohr]]), sondern auch die erst neunjährige Birgit Keil aus Bad Nauheim, die bei neun Grad Kälte in den Drittelpausen ihr Können zeigte.
Wäre es nicht schön, wenn solch zarte Eisblumen - anmutig und möglichst zahlreich — recht bald vor unseren eigenen Fenstern wachsen würden...?
Wäre es nicht schön, wenn solch zarte Eisblumen - anmutig und möglichst zahlreich — recht bald vor unseren eigenen Fenstern wachsen würden...?