So. 26.03.2000 - 18:30 Uhr Adler Mannheim - Kassel Huskies 1:7 (0:2/0:3/1:2): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Huskies machen das Wunder wahr'''<br>
 
Das gibt's doch
gar nicht! Wer gedacht hatte, die
Eishockeysaison würde für die
Kassel Huskies gestern zu Ende
gehen, der traute im Mannheimer Eisstadion seinen Augen
nicht. Das nach der O:2-Niederlage
vom Freitag erhoffte, aber
nicht unbedingt für möglich gehaltene,
Wunder wurde Wirklichkeit:
Die Mannschaft von
Trainer Hans Zach gewann das
vierte Playoff-Viertelfinale gegen
die Mannheimer Adler sensationell
hoch mit 7:1 (2:0, 3:0,
2:1) und hat nun morgen in der
Kasseler Eissporthalle im fünften
und entscheidenden Spiel
die große Chance, in das Halbfinale
einzuziehen.
Hatten die Adler gestern vor
der Partie scheinbar noch die
besseren Karten, so liegen nun
alle Trümpfe bei den Huskies.
Während Kassels Eishockeyspieler
mit dem höchsten Saisonsieg
jede Menge Selbstvertrauen
tankten, schlichen die
Adler nach der unglaublichen
Pleite demoralisiert von der Eisfläche.
Eine 1:7-Niederlage vor
den eigenen Fans - das ist natürlich
Gift für die Psyche.
Wenige Minuten nach dem
grandiosen Coup saßen 22 Huskies
in der Kabine in den Katakomben
von Mannheims Eissporthalle
und freuten sich darüber,
dass ihr Urlaub womöglich
noch lange nicht anfängt.
Aber wie feierten Zachs Männer
ihr Bravourstück? Knallten die
Sektkorken? Wurden Bierfässer
angerollt? Nein. Kapitän Jürgen
Rumrich erinnerte an die baldige
Abfahrt des Mannschaftsbusses,
Torwart Chris Rogles wehrte
die Lobeshymnen bescheiden
ab, und Niki Mondt sprach aus,
was alle Schlittenhunde zu denken
schienen. „Es steht 2:2. Es
ist noch immer alles offen." Profis
eben!
„Shevis" Strafe
Ein bisschen traurig war aber
auch einer: Greg Evtushevski
feierte nach langer Verletzungspaüse
im letzten Drittel sein
Comeback, war aber nach einer
knappen Viertelstunde schon
wieder nur Zuschauer. Ein Boxkampf
mit Sträube, eine Spieldauerdisziplinarstrafe,
eine
Sperre im nächsten Spiel. So
hatte „Shevi" sich das nicht vorgestellt.
Frühe Führung
Zurück zu gestern: Natürlich
profitierten die Huskies vom
frühen und kuriosen Führungstor,
natürlich kam ihnen die
sorglose Spielweise der Adler
entgegen. Aber dieser wichtige
Sieg in dem Spiel, in dem das
Ende der Saison drohte, war nur
möglich, weil Kassels Eishockeyspieler
diesmal alle Huskies-Tugenden
in die Waagschale
warfen: Kampf um jeden Zentimeter
Eis, konzentrierte Arbeit
in der Defensive und blitzschnelles
Erfassen der Kontermöglichkeiten.
Aber diesmal
kam nach sieben torlosen Dritteln
Glück und Cleverness im
Abschluss dazu. Sieben Treffer
sind der Beweis. Die Tore und
ihre Entstehung:
2. Minute: Pasco umkurvt das
Mannheimer Gehäuse, um
Woodcroft per Rückpass in eine
günstige Position zu bringen.
Aber Torwart Rosati erledigt
selbst die Arbeit der Kasseler
Stürmer und bugsiert sich die
Scheibe ins eigene Netz. 1:0.
17. Minute: Der Mannheimer
Tomlinson fälscht Lindmarks
Schuss dahin ab, wo Kassels Torjäger
steht. Turgeon schießt sofort
und halbhoch. 2:0.
26. Minute: Coopers Schlagschuss
von der blauen Linie
zischt an Freund und Feind vorbei
halbhoch in die kürze Ecke. 3:0.
33. Minute: Guay stochert einen
von Rosati zu kurz abgewehrten
Rioux-Schuss über die
Linie. 4:0.
37. Minute: Rumrich nimmt
ein Zuspiel Abstreiters direkt
und trifft hoch in die lange Ecke.
5:0.
41. Minute: Jetzt steht Leonhardt
im Mannheimer Kasten.
Aber den hält er nur 47 Sekunden
sauber. Dann passiert ihn
ein Flaehsehuss von Robitaille.
6:0.
48. Minute: Nach einem Gegentreffer
von Lefebvre flitzt
Boos nach Mondts Pass durch
die Mannheimer Reihen, täuscht
einen Schuss an, wartet jedoch
bis Leonhardt am Boden liegt.
Dann kommt der Schuss - 7:1.
Sind die Huskies jetzt morgen
im entscheidenden Spiel in Kassel
favorisiert? „Nein", sagt Roger
Hansson. „Die Chancen stehen
fifty-fifty." Und Niki Mondt
verspricht. „Wir werden die Adler
nicht unterschätzen. Möglich,
dass wir diesmal nur deshalb
so klar gewonnen haben,
weil uns alle schon abgeschrieben
hatten."
 
'''Quelle: HNA'''
 
 


'''Adler Mannheim - Kassel Huskies 1:7 (0:2/0:3/1:2)'''
'''Adler Mannheim - Kassel Huskies 1:7 (0:2/0:3/1:2)'''

Version vom 5. Dezember 2017, 20:47 Uhr

Huskies machen das Wunder wahr

Das gibt's doch gar nicht! Wer gedacht hatte, die Eishockeysaison würde für die Kassel Huskies gestern zu Ende gehen, der traute im Mannheimer Eisstadion seinen Augen nicht. Das nach der O:2-Niederlage vom Freitag erhoffte, aber nicht unbedingt für möglich gehaltene, Wunder wurde Wirklichkeit: Die Mannschaft von Trainer Hans Zach gewann das vierte Playoff-Viertelfinale gegen die Mannheimer Adler sensationell hoch mit 7:1 (2:0, 3:0, 2:1) und hat nun morgen in der Kasseler Eissporthalle im fünften und entscheidenden Spiel die große Chance, in das Halbfinale einzuziehen. Hatten die Adler gestern vor der Partie scheinbar noch die besseren Karten, so liegen nun alle Trümpfe bei den Huskies. Während Kassels Eishockeyspieler mit dem höchsten Saisonsieg jede Menge Selbstvertrauen tankten, schlichen die Adler nach der unglaublichen Pleite demoralisiert von der Eisfläche. Eine 1:7-Niederlage vor den eigenen Fans - das ist natürlich Gift für die Psyche. Wenige Minuten nach dem grandiosen Coup saßen 22 Huskies in der Kabine in den Katakomben von Mannheims Eissporthalle und freuten sich darüber, dass ihr Urlaub womöglich noch lange nicht anfängt. Aber wie feierten Zachs Männer ihr Bravourstück? Knallten die Sektkorken? Wurden Bierfässer angerollt? Nein. Kapitän Jürgen Rumrich erinnerte an die baldige Abfahrt des Mannschaftsbusses, Torwart Chris Rogles wehrte die Lobeshymnen bescheiden ab, und Niki Mondt sprach aus, was alle Schlittenhunde zu denken schienen. „Es steht 2:2. Es ist noch immer alles offen." Profis eben! „Shevis" Strafe Ein bisschen traurig war aber auch einer: Greg Evtushevski feierte nach langer Verletzungspaüse im letzten Drittel sein Comeback, war aber nach einer knappen Viertelstunde schon wieder nur Zuschauer. Ein Boxkampf mit Sträube, eine Spieldauerdisziplinarstrafe, eine Sperre im nächsten Spiel. So hatte „Shevi" sich das nicht vorgestellt. Frühe Führung Zurück zu gestern: Natürlich profitierten die Huskies vom frühen und kuriosen Führungstor, natürlich kam ihnen die sorglose Spielweise der Adler entgegen. Aber dieser wichtige Sieg in dem Spiel, in dem das Ende der Saison drohte, war nur möglich, weil Kassels Eishockeyspieler diesmal alle Huskies-Tugenden in die Waagschale warfen: Kampf um jeden Zentimeter Eis, konzentrierte Arbeit in der Defensive und blitzschnelles Erfassen der Kontermöglichkeiten. Aber diesmal kam nach sieben torlosen Dritteln Glück und Cleverness im Abschluss dazu. Sieben Treffer sind der Beweis. Die Tore und ihre Entstehung: 2. Minute: Pasco umkurvt das Mannheimer Gehäuse, um Woodcroft per Rückpass in eine günstige Position zu bringen. Aber Torwart Rosati erledigt selbst die Arbeit der Kasseler Stürmer und bugsiert sich die Scheibe ins eigene Netz. 1:0. 17. Minute: Der Mannheimer Tomlinson fälscht Lindmarks Schuss dahin ab, wo Kassels Torjäger steht. Turgeon schießt sofort und halbhoch. 2:0. 26. Minute: Coopers Schlagschuss von der blauen Linie zischt an Freund und Feind vorbei halbhoch in die kürze Ecke. 3:0. 33. Minute: Guay stochert einen von Rosati zu kurz abgewehrten Rioux-Schuss über die Linie. 4:0. 37. Minute: Rumrich nimmt ein Zuspiel Abstreiters direkt und trifft hoch in die lange Ecke. 5:0. 41. Minute: Jetzt steht Leonhardt im Mannheimer Kasten. Aber den hält er nur 47 Sekunden sauber. Dann passiert ihn ein Flaehsehuss von Robitaille. 6:0. 48. Minute: Nach einem Gegentreffer von Lefebvre flitzt Boos nach Mondts Pass durch die Mannheimer Reihen, täuscht einen Schuss an, wartet jedoch bis Leonhardt am Boden liegt. Dann kommt der Schuss - 7:1. Sind die Huskies jetzt morgen im entscheidenden Spiel in Kassel favorisiert? „Nein", sagt Roger Hansson. „Die Chancen stehen fifty-fifty." Und Niki Mondt verspricht. „Wir werden die Adler nicht unterschätzen. Möglich, dass wir diesmal nur deshalb so klar gewonnen haben, weil uns alle schon abgeschrieben hatten."

Quelle: HNA


Adler Mannheim - Kassel Huskies 1:7 (0:2/0:3/1:2)
0:1 (01:16) Pasco (Loth, Woodcroft)
0:2 (16:32) Turgeon (Lindmark)
0:3 (25:24) Cooper (Robitaille, Pasco) PPG 5-4
0:4 (32:48) Guay (Rioux, Cooper) PPG 5-3
0:5 (36:21) Rumrich (Abstreiter, Rioux)
0:6 (40:47) Robitaille (Rioux)
1:6 (45:23) Lefebvre (Grant, Tomlinson)
1:7 (47:11) Boos (Mondt)


Zuschauer: 7600

Schiedsrichter: Petr Chvatal (Waldkraiburg)