Joaquin Gage: Unterschied zwischen den Versionen

4.991 Bytes hinzugefügt ,  27. Januar 2010
Zeile 50: Zeile 50:


In der Saison 2006-2007 heuerte er bei den Moskitos Essen an, und wurde bei seiner Rückkehr nach Kassel frenetisch gefeiert...
In der Saison 2006-2007 heuerte er bei den Moskitos Essen an, und wurde bei seiner Rückkehr nach Kassel frenetisch gefeiert...
'''Joaquin Gage – Ein Goalie auf Weltreisen'''
Der Torwart nimmt in einer Mannschaft die wichtigste Position ein. Ein berühmter NHL-Trainer sagte einmal: „Im Eishockey macht der Torhüter 75% aus – es sei denn du hast einen schlechten, dann sind es 100%.“
Mit Joaquin Gage haben die Huskies sozusagen einen 75%igen Torsteher, der zumeist 100% Leistung zeigt. Und das wissen auch die Fans zu schätzen: Als der 31-Jährige im Heimspiel gegen die Frankfurt Lions zum ersten Mal nach seiner schweren Adduktorenverletzung wieder auf dem Eis stand, brandeten ganze Jubelstürme durch die Eissporthalle. „Ich wollte so schnell wie möglich wieder gesund werden und spielen. Wir wollen schließlich den Rückstand auf die Play-Off-Plätze aufholen und da will ich unbedingt dabei sein“, erklärt der Kanadier. Und seit er wieder das Huskies-Tor hütet geht von ihm eine Aura aus, die seinen Vorderleuten Sicherheit und den nötigen Mut gibt, ihr Spiel zu machen. Dennoch weiß er: „Wir müssen es schaffen, konstant zu werden. In den letzten Spielen haben uns nicht die Gegner geschlagen, sondern wir uns selbst!“
War Gage zu Beginn seiner Karriere – mit neun Jahren - noch als Stürmer auf dem Eis unterwegs, so fand irgendwann ein Jugendtrainer heraus: Der Junge gehört ins Tor! Joaquin war dies nur allzu recht, wollte er doch am liebsten das ganze Spiel, und nicht immer nur kurze Einsätze, auf dem Eis verbringen. Doch es gab auch Menschen, die sich ihm in den Weg gestellt haben: „Mir wurde gesagt, ich sei nicht gut genug und ich würde es nicht schaffen.“ An sich geglaubt hat Gage aber schon immer: „Das ist das Wichtigste, wenn du Profi werden willst. Auch wenn andere dir sagen, du würdest es nicht schaffen, arbeite hart und habe Vertrauen in dich!“
Torhüter haben in den meisten Fällen etwas Eigentümliches an sich. NHL-Goalie Patrick Roy, beispielsweise, überfährt nie eine der Linien, wenn er das Eis betritt. Müssen Torhüter eigentlich immer ein wenig sonderbar sein? „Sonderbar? Nein, Torhüter sind nicht sonderbar“, antwortet Gage anscheinend ein wenig irritiert, um dann mit einem Grinsen auf den Lippen die Besonderheit seiner Position doch noch zu unterstreichen: „Torhüter sind ganz normal. Die anderen, die sind wirklich sonderbar!“
Geboren und aufgewachsen ist der begeistere Golfer in Vancouver. Kein Wunder also, dass die Vancouver Cannucks sein Lieblings-NHL-Klub sind. Mit 19 Jahren sicherten sich die Edmonton Oilers die Rechte an ihm und nach einem Jahr Universität entschied sich „Gager“, wie Fans und Teamkollegen ihn freundschaftlich rufen, dann ganz für die Profi-Karriere. Es folgte eine Reise quer durch Kanada und die Vereinigten Staaten. Zwischendurch bestritt er 23 Spiele für die Edmonton Oilers in der höchsten Spielklasse der Welt und ging ein Jahr lang mit dem Team Kanada auf Weltreise – seine schönsten Eishockey-Erinnerungen, zumal er in Edmonton Lebensgefährtin Megan kennen lernte.
Bevor Gage nach Deutschland kam, spielte er bereits ein Jahr in der britischen Super League und ebenfalls ein Jahr bei Djurgarden IF in Stockholm. die Entscheidung nach Europa zu gehen, sei gefallen, als er gemerkt habe, dass er nicht mehr in der NHL spielen würde und ihm die unteren amerikanischen Ligen zu langweilig wurden. In Kassel fühlen sich Joaquin und Megan mehr als wohl: Es sei zwar keine so große Stadt, wie beispielsweise Stockholm, aber hier sei alles viel näher beieinander. Eines gefällt den beiden aber besonders gut: der Weihnachtsmarkt. „Wir haben schon die ganze Zeit darauf gewartet, dass der Weihnachtsmarkt endlich eröffnet wird. Die Atmosphäre dort ist wirklich schön, wir werden soviel Zeit wie möglich dort verbringen.“ Überhaupt hat es die europäische Kulturenvielfalt Gage angetan: „Von Deutschland aus kann man die meisten anderen Länder einfach erreichen, Megan und ich planen schon eine Europa-Tour!“ Aber natürlich darf es auch ein wenig weiter weg gehen: „Ich möchte auch unbedingt einmal nach Australien reisen!“
Seine Freizeit verbringt Gage zumeist mit Musik hören – am liebsten Wyclef Jean, Fernsehen – am liebsten Serien wie „24“, oder auch mit dem Lesen eines guten Buches – zuletzt Robert Ludlums „Das Bourne Imperium“.
Ein paar Jahre möchte er noch Eishockey spielen und sich danach ganz der Karriere seiner Lebensgefährtin widmen. Die ist nämlich erfolgreiche Eiskunstlauftrainerin. „Megan hat mich all die Jahre unterstützt, ist mit mir durch die ganze Welt gereist. Ich möchte ihr möglichst viel davon wieder zurückgeben.“
Und uns bleibt nur noch festzustellen: Jemand, der morgens aufsteht und zuerst einen schwarzen Kaffee trinkt, gerne mal Michael Moore (US-Dokumentarfilmer und George W. Bush Widerständler Nummer eins)  treffen würde und sich selbst als locker, lustig und großzügig beschreibt, kann gar nicht allzu sonderbar sein – selbst, wenn er einer der besten Torhüter der Liga ist.


== Trivia ==
== Trivia ==