Sa. 11.11.1978 - 20:00 Uhr ESG Kassel - VERC Lauterbach 6:11 (3:5/1:4/2:2)
ESG unterliegt im Hessenderby mit 6:11
Hektik, Härte und Dramatik in der Eissporthalle
Aus dem ESG-Sieg im Hessenderby der Eishockey- Regionalliga West zwischen der ESG Kassel und dem VERC Lauterbach wurde nichts. Im Gegenteil, mit 6:11 (3:5, 1:4, 2:2) fiel die Niederlage für die Kasseler Eishockey-Cracks auch noch ziemlich deutlich aus.
Hektik, Härte - insgesamt hatte es fast 90 Minuten Zeitstrafen und Disziplinarstrafen gegeben - und Dramatik - ein Spielabbruch lag in der Luft und Glasscherben und diverse Gegenstände auf dem Eis — sowie einige undurchsichtige Schiedsrichterentscheidungen bestimmten die Begegnung in der Kasseler Eissporthalle. Schimpfte auch ESG-Spielertrainer Danny Coutu nach dem Spiel: „Die Schiedsrichter waren noch zu ,grün', die waren einer solchen wichtigen Begegnung nicht gewachsen." Doch die Niederlage der ESG allein den Schiedsrichtern in die Schuhe schieben zu wollen, wäre falsch. Die Lauterbacher waren stocksicherer, immer einen Schritt eher am Puck und vor allem im Kampf Mann gegen Mann stärker. Deutlich wurde dies besonders im zweiten Drittel, als beide Mannschaften nur den Torwart und drei Spieler auf dem Eis hatten und die Lauterbacher von 3:6 auf 3:9 davonzogen. Der ESG muß man trotz der Niederlage eines bescheinigen, sie hat sich nie aufgegeben und unermüdlich gekämpft. Doch fehlte halt allzuoft das spielerische Moment, um die stabile Verteidigung der Lauterbacher und den ganz hervorragenden Torhüter Beck zu überwinden. Nur Coutu und Hoag sind als „Spieler" überlastet. Vielleicht hätte es bei der ESG anders ausgesehen, wenn der junge Keck von Beginn an im Tor gespielt hätte, - der Ex-Kaufbeurer zeigte excellente Paraden —, Ortstadt hatte bei den ersten drei VERC-Toren keine gute Figur gemacht. Mit spielentscheidend war für die ESG sicher auch die zehnminütige Disziplinarstrafe von Danny Coutu, die ihm die Schiedsrichter verpaßt hatten, weil der Danny die Tür zur „Sünderbank" (er mußte zwei Minuten wegen Haltens brummen), etwas heftig mit dem Fuß aufgestoßen hatte ... Übrigens, viele Eishockey-Fans haben sicher mit dem Werfen des Gegenstandes, der ihnen am nächsten stand, ihren Unmut übet die Entscheidungen der Schiedsrichter Luft gemacht, der ESG und dem Kasseler Eishockey tun sie bestimmt keinen Gefallen damit. Ein Spielabbruch hätte eine längere „Eishockey- Pause" in Kassel zur Folge.
ESG Kassel: Ortstadt, Keck - Heinrich, Bärwald - Michel, Ferstl - Bunkowski. Coutu (2), Hoag (3) - Unverzagt. Hennecke. Daubertshäuser (1) - Lutze, Resch, Haaf.
Schiedsrichter: Amos/Trapp (Bad Nauheim)
Zuschauer: 3000
ESG Kassel - VERC Lauterbach 6:11 (3:5/1:4/2:2)