So. 25.01.1987 - 19:00 Uhr BSC Preußen - ESG Kassel 10:4 (4:3/2:1/4:0)
Die ESG Kassel
ist für die Aufstiegsrunde zur Eishoxkey-Bundesliga
gerüstet, auch wenn
noch immer ein Punkt zum endgültigen
Einzug fehlt. Zwar gab es beim
daheim weiter unbefleckten Spitzenreiter
BSC Preußen Berlin im dritten
Spiel die dritte Niederlage, aber nach
0:9 und 1:5 kam das 4:10 (3:4, 1:2,
0:4) erst nach einem Zusammenbruch
im letzten Drittel zustande.
Lange Zeit sorgten die Hessen zusammen
mit den Berlinern vor etwa
2.500 Zuschauern dafür, daß es ein
gutes, ansehnliches Spiel war. Die
Truppe von Trainer Tore Hedwall
ging kämpferisch stark und engagiert
zu Werke, führte sogar zwischenzeitlich
und hielt die Partie bis zum
Schlußdrittel offen.
Dabei begann die Begegnung unter
keinem guten Stern. Zwar waren die
Kasselaner bereits am Sonnabend
nach Berlin gefahren, um ausgeruht
in diese für sie wichtige Partie zu
gehen. Doch als der eingeflogene Jiri
Novak beim Vormittagtraining seine
sieben Sachen überstreifen wollte,
waren die nicht da. Die am Freitag
gepackte Tasche stand in der Kasseler
Kabine. Zwar wurde sofort der
Transport in die Wege geleitet, doch
die Tasche kam erst Mitte des ersten
Drittels in der Berliner Eishalle an.
So hütete Ralf Eichler das Tor, was
Trainer Tore Hedwall durchaus
recht war, denn der zweite Mann
konnte sich kurz vor der Aufstiegsrunde
noch einmal bewähren. Und er
machte seine Sache ordentlich: zwei
Tore kassierte er bei Unterzahl, und
bei den Treffern im Schlußdrittel lie-
ßen ihn seine Vorderleute im Stich.
Das Spiel selbst begann dann
durchwachsen für die ESG. Zwar
mußte Müller gleich in der dritten
Minute wegen Faustschlags für fünf
Minuten auf die Strafbank, aber Sekunden
später erzielte Berlins Kanadier
Sullivan das 1:0 (3. Minute). Kassel
nutzte dennoch die Überzahl zum
Ausgleich. Kopta erzielte auf Zuspiel
von O'Brien und Dvorak das 1:1 (8.)-
das 200. Saisontor der ESG.
Bis zur ersten Sirene ging es dann
Schlag auf Schlag weiter. 2:1 durch
Sullivan (8.), 2:2 durch Taryes (11.),
den Slanina und Prokes freigespielt
hatten. Wenig später Kasseler Jubel:
wieder war es Prokes, der bei fünf
gegen drei das 2:3 (13.) erzielte. Als
dann Roedger auf der Strafbank saß,
glich Reiß (17.) aus, und Mittelstürmer
Sullivan vollbrachte schließlich
den Hattrick - 4:3 (19.).
Auch im Mittelabschnitt hielen die
Blau-Weißen gut mit, kamen sehr
schnell durch Thurstons Kracher auf
Zuspiel von Forster zum 4:4 (24.).
Danach aber stand doch Eichler
mehr im Blickpunkt. Als Prokop von
Referee Schlimme (Krefeld) in die
„Kühlbox" geschickt wurde, markierte
Sullivan (26.) sein viertes Tor,
Jaworowski gelang das 6:4 (37.).
Viel Pech dann zu Beginn des
Schlußdrittels, das nach Strafen gegen
Eichler und Sullivan mit vier
Spielern auf beiden Seiten begann.
Forster wurde, vom Schiedsrichter
behindert, so kam Brockmann leicht
durch, bediente Jaworowski - 7:4
(42.). Danach war der Widerstand
der ESG weitgehend gebrochen...
Immer noch bei vier gegen vier erhöhten
Reiß (44.) und Panek (46.) auf
9:4. Schwindt war es, der mit dem
10:4 (53.) das überhöhte Endresultat
herstellte. Denn Kassel - gut Eichler,
Dvorak, Forster, O'Brien und Prokes
- hielt lange Zeit wirklich gut mit.
Quelle: HNA