So. 19.11.2000 - 18:30 Uhr Krefeld Pinguine - Kassel Huskies 2:1 n.P. (1:1/0:0/0:0/1:0)

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In Krefeld im Penaltyschiessen unterlegen
Ein echtes Spitzenspiel des Tabellenersten gegen den Zweiten bot die Partie der Krefeld Pinguine gegen die Kassel Huskies. Nach dem tollen 3:2-Heimsieg über die Revier Löwen Oberhausen am Freitag, kletterten die Schlittenhunde auf Platz 2 mit gleicher Punktzahl und nur 6 Toren Rückstand auf den Platz an der Sonne. Lars Brüggemann war bei den Pinguinen wieder dabei, Trainer Doug Mason konnte ebenso wie Hans Zach aus dem Vollen schöpfen.


Rückblick: Das letzte Spiel verloren die Huskies gegen die Pinguine mit 0:2 in der heimischen Eissporthalle, danach holten sie bis vor dem heutigen Duell in sieben Spielen 18 Punkte. Bisher gab es 23 Duelle gegen die Rheinländer, von denen es neben 8 Siegen, einem Unentschieden insgesamt 14 Niederlagen gab. In Krefeld konnten die Kassel Huskies bisher nur zweimal gewinnen. Aber nur ein Sieg mit zwei Treffern Unterschied würde erstmals in der DEL-Geschichte die Tabellenführung für die Nordhessen bedeuten.

Es begann überhaupt nicht gut für die Mannschaft von Hans Zach. Schon nach 9 (!) Sekunden schickte Schiedsrichter Willi Schimm den Stürmer Francois Guay wegen Stockhaltens auf die Strafbank. Und nur 26 Sekunden später wanderte Jeff MacLeod hinterher, ebenfalls zwei Strafminuten wegen Haltens. Diese 5:3-Überzahlsituation nahmen die Krefelder dankend an und erzielten den 1:0-Führungstreffer durch Jeff Christian. Brad Purdie spielte die Scheibe von der blauen Linie aus auf Vorobjev und dieser bediente den Torschützen. Doch die Huskies schlugen zurück und konnten noch im ersten Drittel (14.) ausgleichen. Das Duo Mikesch/Kreutzer setzte sich gegen die Verteidiger der Pinguine durch und Pat Mikesch schoß in Richtung Nordström. Thomas Daffner hielt seinen Schläger in den strammen Schuß und erzielte damit bereits seinen 6. Saisontreffer. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.

Auch im Mittelabschnitt war es ein mitreißendes Spitzenspiel für die 4.335 Zuschauer in der altehrwürdigen Krefelder Rheinlandhalle. Es ging hin und her auf beiden Seiten, immer wieder mußten die beiden Torhüter ihre Klasse zeigen. Besonders Chris Rogles hielt durch seine Paraden die Huskies in der Partie, bei denen Tobias Abstreiter nach einem Check Ende des Drittels verletzungsbedingt ausfiel. Willi Schimm hatte für diese Attacke keine Strafe ausgesprochen. Das Unentschieden hielt bis zur zweiten Sirene, beide Teams hatten bis dahin sehr gut gekämpft und gearbeitet.

Wieder gab es einen herben Rückschlag für das Team von Hans Zach, denn Nationalspieler Klaus Kathan mußte vom Eis gebracht werden. Nach einem harten Check gegen die Bande, blieb der Stürmer vor der Krefelder Mannschaftsbank liegen. Schiedsrichter Schimm reagierte wieder nicht und leiß die Partie zunächst weiterlaufen. Nach Protesten der Spieler konnte Kathan behandelt werden. Keine Strafe gegen einen Krefelder, ein weiterer Ausfall für die Huskies. Auch Daniel Kreutzer und Pat Mikesch bekamen Fäuste und Schläger ins Gesicht, Schimm war völlig überfordert. Aber es wurde auch Eishockey gespielt. Jeff Christian hatte zweimal die Führung für die Pinguine auf dem Schläger, doch Rogles rettete in höchster Not.

Auf der anderen Seite konterten die Nordhessen, Sylvain Turgeons Schuß strich nur Zentimeter am Kasten der Gastgeber vorbei. Eine Minute später scheiterte der Torjäger dann in aussichtsreicher Position an Roger Nordstöm. Die beste Phase der Huskies schloß Francois Guay mit einer weiteren Riesenchance ab. Er verzögerte seinen Schuß, doch irgendwie kam war Nordström wieder zur Stelle. Auf der anderen Seite konnten sich die Schlittenhunde auf ihren Schlußmann Chris Rogles verlassen, der US-Amerikaner hielt bravurös seinen Kasten sauber. Ein tolles Spitzenspiel, welches nach 60 Minuten noch keinen Sieger hatte.

Das Penaltyschießen mußte wieder entscheiden, gegen die Hannover Scorpions hatten die Huskies zuletzt das Glück auf ihrer Seite. Es war spannend und erst der zwölfte Penalty von Stephane Barin entschied das Spiel zugunsten der Krefeld Pinguine. Nach zehn Schützen hatte es 3:3 gestanden (Barin, Brandl und Eklund für Krefeld, Tardif, Kreutzer und Loth für Kassel). Somit wurde es nichts mit der Tabellenführung, aber jeder Punkt ist wichtig im harten Kampf um einen Play-Off-Platz nach den 60 Spielen der Hauptrunde. Bitter für die Huskies sind jedoch die Verletzungen von Tobias Abstreiter (Schulter) und Klaus Kathan (Gehirnerschütterung und Platzwunde am Hinterkopf).

Hans Zach: "Ich bin stolz auf meine Mannschaft, sie hat heute abend wieder einmal alles gegeben. Die schweren Verletzungen haben mich entsetzt. Tobias Abstreiter hat sich an der Schulter verletzt, das kann beim Eishockey passieren. Klaus Kathan liegt in der Kabine und weiß nicht was passiert ist. Er wurde mit 9 Stichen am Hinterkopf genäht, es gab keine Strafe – aber das Video wird die Sache aufklären. Das Spiel war sehr fair, warum wir nach 35 Sekunden mit 3 gegen 5 spielen, ist mir unklar. Ich bin schockiert, Schiedsrichter Willi Schimm ist nicht fähig, in der DEL zu pfeiffen..."

Doug Mason: "Mit den letzten vierzig Minuten bin ich sehr zufrieden und stolz auf meine Mannschaft. Gegen diese konterstarke Kasseler Mannschaft haben wir viel Druck gemacht und ihnen kaum Möglichkeiten zu Gegenstößen gegeben. Durch diese Disziplin konnten wir am Ende glücklich gewinnen."


Krefeld Pinguine - Kassel Huskies 2:1 n.P. (1:1/0:0/0:0/1:0)
1:0 (1:53) Christian (Vorobjev/Purdie)
1:1 (13:17) Daffner (Kreutzer/Mikesch)
2:1 Barin (Penalty)


Zuschauer: 4.335

Schiedsrichter: Schimm (Waldkraiburg)