So. 22.02.1987 - 19:00 Uhr ESG Kassel - EC Bad Nauheim 6:4 (1:0/2:4/3:0)

Aus HuskyWiki

Die ESG hat erneut einen Kraftakt vollbracht. Als die Hedwall-Schützlinge im letzten Drittel die Brechstange auspackten, mußten die dezimiert angetretenen Nauheimer Gäste ihrem hohen Tempo Tribut zollen.
Nach der kümmerlichen Vorstellung in Bayreuth wirkten Kassels Eishockeycracks zunächst geradezu übermotiviert, was kämpferisch starke, spielerisch jedoch nur wenig glänzende Aktionen zur Folge hatte. Dabei hatten sie es mit einem Gegner zu tun, der vom Verletzungspech so gebeutelt war, daß er nur mit elf Spielern antreten konnte. Das Fehlen von Stammtorwart Edwin Mattern machte sich aber nicht nachteilig bemerkbar, da der Nauheimer Starkeeper von Juniorennationalspieler Markus Flemming so hervorragend vertreten wurde, daß Kassels Stürmer schon der Verzweiflung nahe waren. Somit wirkte das 1:0, das O'Brien eine Minute vor dem Ertönen der Schlußsirene erzielte, wie eine Erlösung.
Stand die ESG-Abwehr im ersten Drittel noch sattelfest, so wurden die sich häufenden Nachlässigkeiten im zweiten Spielabschnitt von den unbeschwert aufspielenden Gästen unmittelbar und hart bestraft. Bei Pöpels Ausgleichstreffer, der kurz nach Wiederbeginn in Unterzahl zustandekam, fungierten die ESG-Verteidiger Thurston und Dvorak als Slalomstangen für den quicklebendigen Stürmerstar. Auch bei den folgenden Nauheimer „Goals" durch Carroll, Markell und Blumenschein wirkten Kassels Abwehrrecken wenig konzentriert. Den vorübergehenden Ausgleich markierte Kopta nach couragierter und glücklicher Vorarbeit Majors, der seine Nominierung rechtfertigte. Die ESG wäre jetzt sicherlich auf der Siegerstraße marschiert, wenn die Deckungsschwächen sich nicht fortgesetzt hätten. Das dritte Nauheimer Tor ermöglichte Prokop, der Blumenschein eine einladend große Lücke ließ, durch die Nauheims Sturmas hindurchmarschierte. Das Verteidigerpaar Thurston/Dvorak machte seinen Fehler vom 1:1-Ausgleich wieder wett, als „Kuki" Eric bediente, der Flemming zum erneuten Ausgleich das Nachsehen gab. Sieben Sekunden vor Schluß des zweiten Drittels betrafte Schiedsrichter Vogt eine Rauferei zwischen Heinrich und Pöpel mit einer Fünf-Minuten-Strafe für beide Streithähne. Der oben erwähnte Endspurt versöhnte die leidgeprüften Fans, die nach Toren von Brown, Neumann und O'Brien beinahe noch das 7:4 erlebt hätten, als die Gäste ihren überragenden Torwart Flemming vom Eis nahmen, Preuß aber das leere Tor verfehlte. Im Hinblick auf den Freitag-Schlager gegen Krefeld muß vor allem im spielerischen Bereich einiges verbessert werden. Mit der Brechstange allein sind vollbestzte Teams nämlich nicht zu bezwingen.
Tore:
1:0 (19.) Neumann (Brown, O'Brien, 5:4),
1:1 (22.) Pöpel (Markell 4:5),
1:2 (24.) Carroll (Pöpel),
2:2 (25.) Kopta (Major, Prokes),
2:3 (28.) Markell (Blumenschein),
3:3 (33.) Thurston (Dvorak 5:4),
3:4 (36.) Blumenschein (Markell),
4:4 (42.) Brown (Thurston, Prokes 4:3),
5:4 (53.) Neumann (Thurston, Prokes 4:3),
6:4 (58.) O'Brien (Thurston),

Schiedsrichter; Vogt (Moers),
Zuschauer: 3.200.

Quelle: HNA