Fr. 06.01.1984 - 20:00 Uhr ESG Kassel - Eintracht Frankfurt 10:6 (3:1/4:2/3:3): Unterschied zwischen den Versionen

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vorsichtig nach' dem wichtigen
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sechsten Tabellenplatz schielen.
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Da sage einer, die ESG wisse nur
noch aus dunkler Erinnerung, wie im
Eishockey Siege zu fabrizieren sind.
So frisch, fromm, frei drauflos gestürmt
wie am Freitagabend waren
die Kasseler Cracks schon lange
nicht mehr. 1 500 Zuschauer hatten
ihre helle Freude, brannten ihr ganzes
Reservoir an Wunderkerzen ab
und bekamen schließlich auch noch
den letzten Wunsch erfüllt: »Nur
noch eins!" Cary Cummins setzte 43
Sekunden vor der Sirene diesen
Schlußpunkt im feinen Duett mit
Shane Tarves. Und damit war der
Frankfurter Eintracht im HessenDerby
mit 10:6 (3:1, 4:2, 3:3) wider
Erwarten das Fell gegerbt worden -
der erste volle Kasseler Erfolg überhaupt
in dieser Saison über die Puckjäger
vom Main.
Und doch dürfte er nur noch statistischen
Wert besitzen. Zwar haben
sich die Frycer-Schützlinge bis auf
zwei (Plus-)Punkte im Rennen um
Rang sechs an den Krefelder E V herangepirscht,
aber da stehen ja
schließlich zum Rundenschluß noch
die beiden Kraftproben gegen Essen
und in Berlin an. .Schade, daß der
Kasseler Sieg so spät kommt", bedauerte
Eintracht-Abteilungsleiter Günter
Herold. Das Mitgefühl durfte man
ihm abnehmen - Hessen-Derbies
locken allemal die Fans an.
Im übrigen liebte es der schwergewichüge
und allgewaltige EintrachtBoß
aber sarkastisch. .Alle 16 Tore
waren haltbar", kommentierte Herold
und traf selbst mit dieser Oberspitzung
den Nagel (fast) auf den
Kopf. Die Keeper waren zweifellos
die dominierenden Figuren auf dem
Eis - unter negativen Vorzeichen.
Nach dem 5:1 durch Michael Becker
(erstes Saisontor) räumte Frankfurts
Jehner, durch einen Muskelfaserriß
gehandikapt, das Gehäuse für Storkebaum,
der bei seiner Premiere die
Spendierhosen anzog, und auf der
Gegenseite machte nach dem zweiten
Schlagschuß-Tor von der blauen
Linie auch Detlef Franke in der 51.
Minute Platz für Frank Blanke.
Und wenn schon! Den Sieg hatte
sich die Frycer-Truppe redlich verdient.
Nicht Potz, Ascherl, Roedger
& Co., die Frankfurter Stars, gaben
den Takt vor, sondern Jarocki (trotz
Leistenzerrung!), Tarves und Gefolge
zeigten, wo's langgeht; und auch, daß
sie mittlerweile doch den Dreh gefunden
haben, wie aus Überzahlspiel
dem Gegner Tore einzuschenken
sind - gleich viermal am Freitag! Einen
Schönheitsfehler bloßzulegen,
verkniff sich Jaromir Frycer trotzdem
nicht: „Meine Mannschaft hat
Angst - aber nicht Angst, zu verlieren,
sondern zu gewinnen."<br>
Torfolge: <br>0:1 (2.) St. Zimlich
(Schoof), <br>1:1 (9.) Tarves (Cummins),
<br>2:1 (12.) Jarocki (Gebel/Heinrich),
<br>3:1 (14.) Hager (Tarves), <br>4:1 (23.)
Tarves, <br>5:1 (24.) M. Becker (Slanina/
Heinrich), <br>5:2 (25.) Potz (Schoof), <br>6:2
(32.) Gebel, 7:2 (35.) Fabig, <br>7:3 (35.)
Erhardt (Potz/Roedger), <br>7:4 (44.) Potz
(Roedger/Schoof), <br>7:5 (51.) Schaaf (R.
Zumlich), <br>8:5 (51.) Heinrich, <br>9:5 (56.)
Hager, <br>9:6 (56.) Erhardt, <br>10:6 (60.)
Cummins (Tarves/Jarocki)


'''Quelle: HNA'''
'''Quelle: HNA'''


[[Kategorie: Frankfurt]] [[Kategorie: 6. Januar]]
[[Kategorie: Frankfurt]] [[Kategorie: 6. Januar]]

Version vom 2. Januar 2017, 15:18 Uhr

Endlich wieder einmal große Stimmung in der Kasseler Eissporthalle: Mit 10:6 (3:1, 4:2, 3:3) fuhr die ESG gestern abend in der 2. Eishockey-Bundesliga ihren ersten Saisonsieg gegen Eintracht Frankfurt nach Hause. Dabei erhielten die Schützlinge von Jaromir Frycer von ihren Fans wiederholt verdienten Szenenapplaus. Nachdem Ziemlich die Frankfurter in der 2. Minute in Führung geschos- „sen hatte eröffnete Tarves sieben Minuten später den ESG-Torreigen, an dem sich außerdem noch Jarocki, Hager (2), M. Becker (mit seinem ersten Treffer für Kassel), Gebel, Farbig, Heinrich, Cummins und nochmals Tarves beteiligten. Kurious das 9:5 durch Hager, bei dem Frankfurts yKeeper Storckebaum Hager den ,Puck maßgerecht auf den Schläger ' servierte und ihn förmlich dazu einlud, die Scheibe ins Tor zu schieben. Die kämpferisch starken Kasseler ' ' stellten während der Partie eine alte Schwäche ab: Drei Treffer wurden bei Überzahl erzielt. Um diesem noch eins draufzusetzen: Zweimal schlenzten sie den Puck bei eigener Unterzahl in das Frankfurter Netz. Jaromir Frycer kann durch den verdienten Sieg optimistischer zum nächsten Spiel nach Braunlage (Sonntag, 19 Uhr) fahren und wieder vorsichtig nach' dem wichtigen sechsten Tabellenplatz schielen.

Da sage einer, die ESG wisse nur noch aus dunkler Erinnerung, wie im Eishockey Siege zu fabrizieren sind. So frisch, fromm, frei drauflos gestürmt wie am Freitagabend waren die Kasseler Cracks schon lange nicht mehr. 1 500 Zuschauer hatten ihre helle Freude, brannten ihr ganzes Reservoir an Wunderkerzen ab und bekamen schließlich auch noch den letzten Wunsch erfüllt: »Nur noch eins!" Cary Cummins setzte 43 Sekunden vor der Sirene diesen Schlußpunkt im feinen Duett mit Shane Tarves. Und damit war der Frankfurter Eintracht im HessenDerby mit 10:6 (3:1, 4:2, 3:3) wider Erwarten das Fell gegerbt worden - der erste volle Kasseler Erfolg überhaupt in dieser Saison über die Puckjäger vom Main. Und doch dürfte er nur noch statistischen Wert besitzen. Zwar haben sich die Frycer-Schützlinge bis auf zwei (Plus-)Punkte im Rennen um Rang sechs an den Krefelder E V herangepirscht, aber da stehen ja schließlich zum Rundenschluß noch die beiden Kraftproben gegen Essen und in Berlin an. .Schade, daß der Kasseler Sieg so spät kommt", bedauerte Eintracht-Abteilungsleiter Günter Herold. Das Mitgefühl durfte man ihm abnehmen - Hessen-Derbies locken allemal die Fans an. Im übrigen liebte es der schwergewichüge und allgewaltige EintrachtBoß aber sarkastisch. .Alle 16 Tore waren haltbar", kommentierte Herold und traf selbst mit dieser Oberspitzung den Nagel (fast) auf den Kopf. Die Keeper waren zweifellos die dominierenden Figuren auf dem Eis - unter negativen Vorzeichen. Nach dem 5:1 durch Michael Becker (erstes Saisontor) räumte Frankfurts Jehner, durch einen Muskelfaserriß gehandikapt, das Gehäuse für Storkebaum, der bei seiner Premiere die Spendierhosen anzog, und auf der Gegenseite machte nach dem zweiten Schlagschuß-Tor von der blauen Linie auch Detlef Franke in der 51. Minute Platz für Frank Blanke. Und wenn schon! Den Sieg hatte sich die Frycer-Truppe redlich verdient. Nicht Potz, Ascherl, Roedger & Co., die Frankfurter Stars, gaben den Takt vor, sondern Jarocki (trotz Leistenzerrung!), Tarves und Gefolge zeigten, wo's langgeht; und auch, daß sie mittlerweile doch den Dreh gefunden haben, wie aus Überzahlspiel dem Gegner Tore einzuschenken sind - gleich viermal am Freitag! Einen Schönheitsfehler bloßzulegen, verkniff sich Jaromir Frycer trotzdem nicht: „Meine Mannschaft hat Angst - aber nicht Angst, zu verlieren, sondern zu gewinnen."

Torfolge:
0:1 (2.) St. Zimlich (Schoof),
1:1 (9.) Tarves (Cummins),
2:1 (12.) Jarocki (Gebel/Heinrich),
3:1 (14.) Hager (Tarves),
4:1 (23.) Tarves,
5:1 (24.) M. Becker (Slanina/ Heinrich),
5:2 (25.) Potz (Schoof),
6:2 (32.) Gebel, 7:2 (35.) Fabig,
7:3 (35.) Erhardt (Potz/Roedger),
7:4 (44.) Potz (Roedger/Schoof),
7:5 (51.) Schaaf (R. Zumlich),
8:5 (51.) Heinrich,
9:5 (56.) Hager,
9:6 (56.) Erhardt,
10:6 (60.) Cummins (Tarves/Jarocki)

Quelle: HNA