So. 25.03.2001 - 18:30 Uhr Kassel Huskies - Nürnberg Ice Tigers 2:1 n.V. (0:1/0:0/1:0/1:0): Unterschied zwischen den Versionen

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Die Kassel Huskies gleichen in der Playoff Viertelfinalrunde die Serie "best of five" durch einen 2:1 n.V. Sieg gegen die Nürnberg Ice Tigers zum 1:1 aus. Die Nürnberger gingen in der letzten Spielminute des ersten Spielabschnittes durch Chitaroni mit 1:0 in Führung, doch Brent Peterson (# 15) erzielte in der 51. Spielminute den 1:1 Ausgleichstreffer dem in der Regulären Spielzeit kein weiterer Treffer auf beiden seiten folgen sollte und es ging in die Verlängerung. 74. Spielminute Daniel Kreutzer (# 23) erzielte den 2:1 Siegtreffer für die Huskies und erlöste die knapp 5.300 Zuschauer.
'''Kreutzer und das Glück der Tüchtigen'''
 
Ein Eishockey-Spiel
dauert 60 Minuten? Nicht in den
Playoffs. Da gibt es als Zuspitzung
der Dramaturgie noch eine
Verlängerung - quasi als Zugabe nach einer ohnehin schon höchst
spannenden Auseinandersetzung.
73 Minuten lang hatten
sich die Kassel Huskies und die
Nürnberg Ice Tigers im zweiten
Playoff-Viertelfinale behakt
und bekämpft. Es stand 1:1, als
die Gastgeber zu einem Konter
ansetzten. Tobias Abstreiter zog
auf dem linken Flügel davon,
verzögerte den Pass, bis sich die
entscheidene Lücke auftat.
Dann schob er den Puck zum
mitgelaufenen Daniel Kreutzer.
„In diesem Augenblick denkst
du an nichts, du willst einfach
nur aufs Tor schießen", sagt der
später. Kreutzer schoss, und die
Scheibe rutschte zwischen den
Schonern von Torhüter Parris
Duffus ins Netz. Das 2:1, der suden
death, der Sieg! Und in der
Gesamtwertung haben die Huskies
nach dem 2:3 in der ersten
Begegnung ausgeglichen.
 
„Unglaublich, das war wohl
unsere erste 2:1-Situation im gesamten
Spiel", staunte Tobias
Abstreiter später. Und es war im
Grunde paradox, dass die Entscheidung
zu Gunsten der Gastgeber
durch einen eiskalten
Konter fiel. Bis zu diesem Zeitpunkt
stand dem Kasseler
Sturm und Drang nämlich in
erster Linie Nürnberger Effektivität
gegenüber.
„Wir haben unseren nicht zu
überbietenden Kampfgeist, aber
Nürnberg ist cleverer", meinte
Trainer Hans Zach. Diese Cleverness
hatte dazu geführt, dass die Gastgeber lange einem
Rückstand hinterherhetzen
mussten.
Nach einem furiosen Beginn
waren es Strafzeiten wie die
Bankstrafe gegen Hans Zach
wegen Reklamierens, die den
Huskies schnell an Schwung
nahm. Und es war eine Zeitstrafe,
in der sie einen bösen Rückschlag
erlebten - allerdings eine
Strafe gegen die Gäste. Als
Craighead die Bank drückte fiel
ein Tor, das so nicht fallen durfte
und zudem eine Kopie des
Siegtreffers aus dem ersten
Spiel war. Stanton schickte mit
einem langen Pass Chitarroni
auf die Reise. Und wie am Freitag
Jirenek ließ der Nürnberger
Chris Rogles am linken Pfosten
aussteigen. Es war die erste klare
Möglichkeit der Gäste und
kurz vor Ende des ersten Drittels
gleich das Tor.
Mit einem solchen Maß an Effektivität
konnten die Huskies
zunächst nicht dienen. Die hatten
gleich in den ersten Minuten
grandiose Chancen vergeben,
wie Daffner, der schon nach 70
Sekunden frei am überragenden
Duffus scheiterte. Auch bei den
Überzahlspielen lag ein Treffer
einige Male in der Luft, fiel aber
nicht, weil Crowley mehrmals
knapp verfehlte oder eben Duffus
zur Stelle war.
Nach dem 0:1 wurde es natürlich
noch schwerer. „Die lassen
einfach nicht viele Chancen
zu", meinte Abstreiter. Zudem
bestand die Gefahr eines weiteren
Kontertores, das wohl den
endgültigen K.o. bedeutet hätte.
So war ein Molling-Schuss ans
Außennetz noch die beste Chance
im zweiten Durchgang. Dann aber kam das Schlussdrittel.
Jetzt mussten die letzten
Reserven mobilisiert werden.
„Wir haben uns in der Pause
noch einmal richtig aufgepuscht",
sagt Kreutzer. Und
auch die Fans spüren, dass Einsatz
gefragt ist, verbringen fast
das komplette Drittel stehend.
Die Halle bebt, Zach wirbelt die
Formationen noch einmal
durcheinander und die Huskies
hetzen ihren Gegner mit unnachahmlichem
Eifer über das
Eis. Und tatsächlich: der ersehnte
Ausgleich fällt in der 51. Minute:
Duffus kann einen
Mikesch-Schuss nur abprallen
lassen, Peterson ist im Nachsetzen
zur Stelle - das 1:1. „Jetzt
geht's los", brüllen die Zuschauer.
Auf das Siegtor aber müssen
sie noch warten, obwohl Jeff Mac
Leod in der Schlussminute noch
einmal frei vor dem Tor auftaucht,
den Puck aber vorbeischlenzt.
Den Nerven bleibt also nichts
ersparrt. Verlängerung - und
gleich eine Schrecksekunde:
Nürnberg beginnt sehr druckvoll
und Stanton trifft schon
nach 60 Sekunden den Pfosten.
Glück für die Huskies, die einige
Minuten benötigen, ehe sie
sich befreien können. Glück
auch etwas später, als ein Stockschlag
von Levins nicht geahndet
wird. Dann der Konter, dann
das entscheidende Tor. „Natürlich",
sagt Hans Zach danach,
„braucht man in so einem engen
Spiel auch etwas Glück. Aber es
ist das Glück der Tüchtigen."
 
'''Quelle: HNA'''
 
    
    
'''EC Kassel Huskies - Nürnberg Ice Tigers 2:1 n.V. (0:1, 0:0, 1:0)'''
'''EC Kassel Huskies - Nürnberg Ice Tigers 2:1 n.V. (0:1, 0:0, 1:0)'''
   
   
0:1 Chitaroni (19:23)
0:1 Chitaroni (19:23)<br>
1:1 Peterson (50:50)
1:1 Peterson (50:50)<br>
2:1 Kreutzer (73:42)
2:1 Kreutzer (73:42)
   
   


Zuschauer:  
Zuschauer: 5296
 
Schiedsrichter: Chvatal
 
 
[[Kategorie: 25. März]]
[[Kategorie: Nürnberg]]
 
[[Kategorie: Chvatal]]
[[Kategorie: Chvatal Sieg]]
 
[[Kategorie: Zach]]
[[Kategorie: Zach Sieg]]
 
[[Kategorie: Duffus, Parris Sieg]]
[[Kategorie: Gegnerischer Torhüter Duffus, Parris]]


Schiedsrichter:  
[[Kategorie: Gegnerischer Trainer Murdoch, Robert]]
[[Kategorie: VS-Murdoch, Robert Sieg]]


[[Kategorie: Nürnberg]] [[Kategorie: 25. März]]
[[Kategorie: VS-Nürnberg Sieg]]
[[Kategorie: VS-Nürnberg PO]]
[[Kategorie: VS-Nürnberg PO Sieg OT]]
[[Kategorie: 2 Tore VS-Nürnberg PO]]
[[Kategorie: 1 Gegentor VS-Nürnberg PO]]

Aktuelle Version vom 29. Mai 2022, 12:23 Uhr

Kreutzer und das Glück der Tüchtigen

Ein Eishockey-Spiel dauert 60 Minuten? Nicht in den Playoffs. Da gibt es als Zuspitzung der Dramaturgie noch eine Verlängerung - quasi als Zugabe nach einer ohnehin schon höchst spannenden Auseinandersetzung. 73 Minuten lang hatten sich die Kassel Huskies und die Nürnberg Ice Tigers im zweiten Playoff-Viertelfinale behakt und bekämpft. Es stand 1:1, als die Gastgeber zu einem Konter ansetzten. Tobias Abstreiter zog auf dem linken Flügel davon, verzögerte den Pass, bis sich die entscheidene Lücke auftat. Dann schob er den Puck zum mitgelaufenen Daniel Kreutzer. „In diesem Augenblick denkst du an nichts, du willst einfach nur aufs Tor schießen", sagt der später. Kreutzer schoss, und die Scheibe rutschte zwischen den Schonern von Torhüter Parris Duffus ins Netz. Das 2:1, der suden death, der Sieg! Und in der Gesamtwertung haben die Huskies nach dem 2:3 in der ersten Begegnung ausgeglichen.

„Unglaublich, das war wohl unsere erste 2:1-Situation im gesamten Spiel", staunte Tobias Abstreiter später. Und es war im Grunde paradox, dass die Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber durch einen eiskalten Konter fiel. Bis zu diesem Zeitpunkt stand dem Kasseler Sturm und Drang nämlich in erster Linie Nürnberger Effektivität gegenüber. „Wir haben unseren nicht zu überbietenden Kampfgeist, aber Nürnberg ist cleverer", meinte Trainer Hans Zach. Diese Cleverness hatte dazu geführt, dass die Gastgeber lange einem Rückstand hinterherhetzen mussten. Nach einem furiosen Beginn waren es Strafzeiten wie die Bankstrafe gegen Hans Zach wegen Reklamierens, die den Huskies schnell an Schwung nahm. Und es war eine Zeitstrafe, in der sie einen bösen Rückschlag erlebten - allerdings eine Strafe gegen die Gäste. Als Craighead die Bank drückte fiel ein Tor, das so nicht fallen durfte und zudem eine Kopie des Siegtreffers aus dem ersten Spiel war. Stanton schickte mit einem langen Pass Chitarroni auf die Reise. Und wie am Freitag Jirenek ließ der Nürnberger Chris Rogles am linken Pfosten aussteigen. Es war die erste klare Möglichkeit der Gäste und kurz vor Ende des ersten Drittels gleich das Tor. Mit einem solchen Maß an Effektivität konnten die Huskies zunächst nicht dienen. Die hatten gleich in den ersten Minuten grandiose Chancen vergeben, wie Daffner, der schon nach 70 Sekunden frei am überragenden Duffus scheiterte. Auch bei den Überzahlspielen lag ein Treffer einige Male in der Luft, fiel aber nicht, weil Crowley mehrmals knapp verfehlte oder eben Duffus zur Stelle war. Nach dem 0:1 wurde es natürlich noch schwerer. „Die lassen einfach nicht viele Chancen zu", meinte Abstreiter. Zudem bestand die Gefahr eines weiteren Kontertores, das wohl den endgültigen K.o. bedeutet hätte. So war ein Molling-Schuss ans Außennetz noch die beste Chance im zweiten Durchgang. Dann aber kam das Schlussdrittel. Jetzt mussten die letzten Reserven mobilisiert werden. „Wir haben uns in der Pause noch einmal richtig aufgepuscht", sagt Kreutzer. Und auch die Fans spüren, dass Einsatz gefragt ist, verbringen fast das komplette Drittel stehend. Die Halle bebt, Zach wirbelt die Formationen noch einmal durcheinander und die Huskies hetzen ihren Gegner mit unnachahmlichem Eifer über das Eis. Und tatsächlich: der ersehnte Ausgleich fällt in der 51. Minute: Duffus kann einen Mikesch-Schuss nur abprallen lassen, Peterson ist im Nachsetzen zur Stelle - das 1:1. „Jetzt geht's los", brüllen die Zuschauer. Auf das Siegtor aber müssen sie noch warten, obwohl Jeff Mac Leod in der Schlussminute noch einmal frei vor dem Tor auftaucht, den Puck aber vorbeischlenzt. Den Nerven bleibt also nichts ersparrt. Verlängerung - und gleich eine Schrecksekunde: Nürnberg beginnt sehr druckvoll und Stanton trifft schon nach 60 Sekunden den Pfosten. Glück für die Huskies, die einige Minuten benötigen, ehe sie sich befreien können. Glück auch etwas später, als ein Stockschlag von Levins nicht geahndet wird. Dann der Konter, dann das entscheidende Tor. „Natürlich", sagt Hans Zach danach, „braucht man in so einem engen Spiel auch etwas Glück. Aber es ist das Glück der Tüchtigen."

Quelle: HNA


EC Kassel Huskies - Nürnberg Ice Tigers 2:1 n.V. (0:1, 0:0, 1:0)

0:1 Chitaroni (19:23)
1:1 Peterson (50:50)
2:1 Kreutzer (73:42)


Zuschauer: 5296

Schiedsrichter: Chvatal