So. 10.11.1985 - 19:00 Uhr Eintracht Frankfurt - ESG Kassel 2:5 (1:0/0:2/1:3)
Die Eishokkey-Sensation
des Tages: Die ESG
Kassel machte den gegen EssenWest
verschenkten Heimpunkt im
Handumdrehen wieder wett, besiegte
die Frankfurter Eintracht auf deren
Eisfläche mit 5:2 (0:1, 2:0, 3:1)-
Toren und festigte damit den vierten
Tabellenplatz der Zweiten Eishokkey-Bundesliga.
Nach der Schlußsirene
lagen sich die ESG-Spieler in
den Armen und feierten diesen groß-
artigen Erfolg, den Treffer von
O'Brien (2), Langlois (2) und Trzeczak
unter Dach und Fach brachten.
Furios begann die Partie. Schon
beim Warmlaufen gerieten der
Frankfurter Helmut Keller und ESGVerteidiger
Erwin Forster mit den
Fäusten aneinander. Die Folge: Je
vier Strafminuten für die beiden
Kampfhähne und beim Eröffnungsbully
standen auf beiden Seiten nur
vier Spieler - wann hat es das schon
mal gegeben ?
So undiszipliniert der Auftakt,
umso genauer hielten sich die ESGer
im Anschluß an die Anweisungen
Tore Hedwalls. Mit exzellentem Forechecking
brachten die Nordhessen
die Frankfurter aus dem Konzept,
zerstörten deren Kombinationsspiel
schon im Ansatz. Lediglich ein Treffer
von Andreas Nocon (10.) brachten
die „Adler-Träger" vor 3 000 Zuschauern
zustande, die zusehen
mußten wie die Ohnmacht der Siitarinen-Schützlinge
von Sekunde zu
Sekunde wuchs.
Im zweiten Drittel spielte die ESG
noch stärker auf, während die Eintracht,
die auf die verletzten Schaaf,
Ziesch und Erhardt sowie den durch
die Matchstrafe in Berlin gesperrten
Toni Forster verzichten mußte, völlig
von der Rolle geriet.
So kam, was kommen mußte: Je
schlechter die Eintracht, desto besser
die ESG. Und eine klassische Break-Chance,
gleichzeitig auch die erste
ESG-Tormöglichkeit im Spiel,
brachte den l:l-Ausgleich durch
Don Langlois (32.), dem Peter Trzeczak
zwei Minuten später das 2:1-Führungstor folgen ließ, als Eintracht-Schlußmann
Zankl den Puck
aus der Fanghand rutschte und der
ESG-Stürmer am schnellsten reagierte.
Die 3 000 Zuschauer wollten
ihren Augen nicht trauen.
Im Schlußdrittel spielte die ESG
dann wie entfesselt. Dank der guten
Abwehrarbeit der Blau-Weißen, insbesondere
Torhüter Novak, der seinen
Fehler beim ersten Tor bestimmt
zehnfach wiedergutmachte, verzweifelten
die Frankfurter mit fortlaufender
Spieldauer immer mehr. Und aufgrund
der völlig aufgelösten Ordnung
in den Eintracht-Blöcken legte
die ESG-Mannschaft, die allmählich
zum Frankfurter Angstgegner avanciert,
noch drei Toren vor, ehe Nocon
mit seinem zweiten Tor zumindest
noch ein bißchen Ergebnis-Kosmetik
betreiben konnte.
Torfolge:
1:0 (10.) Nocon,
1:1 (32.) Langlois,
1:2 (34.) Trzeczak,
1:3 (42.) O'Brien,
1:4 (50.) Langlois,
1:5 (51.) O'Brien,
2:5 (51.) Nocon
Strafzeiten: Kassel
16, Frankfurt 8.
Mit der Aberkennung des Sieges
muß der Eishockey-Zweitligaklub
Duisburger SC, der als Tabellennachbar
der ESG noch Ambitionen
auf den wichtigen Platz vier hegt,
nach dem 9:2 über EC Braunlage
rechnen. Die Duisburger hatten in
den Begegnung am Freitagabend den
Leihspieler Jens Krüger von der
Düsseldorfer EG eingesetzt. Nach einem
Schreiben des Deutschen Eishockey
Bundes (DEB) besaß Krüger
keine Spielberechtigung. Die Leihgebühr
soll nicht rechtzeitig gezahlt
worden sein.
Quelle: HNA