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Zwei Tage später kam es dann zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten in der Kasseler Eissporthalle, und die Huskies standen bereits unter Zugzwang, denn einen 0:2 Rückstand in der Serie konnte man sich nicht erlauben. Und Trainer [[Milan Mokros]] schien die richtigen Schlüsse aus der Auftaktniederlage gezogen haben. Nach 11 Spielminuten konnte man den Powerplayfluch beseitigen und ging durch einen Treffer von [[Mark Greig]] in Führung. Der aus Frankfurter Zeiten als Playoff-Monster verschriene [[David Gosselin]] sorgte mit seinem ersten Playdown-Treffer Mitte des zweiten Drittels für Beruhigung im Huskies-Lager. Für das I-Tüpfelchen auf den 3.Shutout für Gage setzte [[Peter Abstreiter]] mit einem feinen Solo kurz vor Spielende.
Zwei Tage später kam es dann zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten in der Kasseler Eissporthalle, und die Huskies standen bereits unter Zugzwang, denn einen 0:2 Rückstand in der Serie konnte man sich nicht erlauben. Und Trainer [[Milan Mokros]] schien die richtigen Schlüsse aus der Auftaktniederlage gezogen haben. Nach 11 Spielminuten konnte man den Powerplayfluch beseitigen und ging durch einen Treffer von [[Mark Greig]] in Führung. Der aus Frankfurter Zeiten als Playoff-Monster verschriene [[David Gosselin]] sorgte mit seinem ersten Playdown-Treffer Mitte des zweiten Drittels für Beruhigung im Huskies-Lager. Für das I-Tüpfelchen auf den 3.Shutout für Gage setzte [[Peter Abstreiter]] mit einem feinen Solo kurz vor Spielende.


...was nun aber folgte hatte den Begriff Huskies-Spiel im Grunde nicht verdient. In einer völlig überheblichen Partie ließen sich die Huskies mit 0:7 im Eiszelt zu Wolfsburg abschlachten. Mutlos, kraftlos und hoffnungslos waren wohl die drei am meisten benutzten Worte im Lager der mitgereisten Huskies-Fans. Und im Grunde konnten die Huskies mit den sieben Gegentoren noch zufrieden sein. Eine vogelwilde Abwehr, ein verunsicherter Gage im Tor und nicht zuletzt das fehlende Defensivengagement der Kasseler Stürmer sorgten dafür, dass Wolfsburg ordentlich selbstvertrauen tanken konnte. Allein im ersten Drittel vermochten die Huskies streckenweise mitzuhalten, doch [[Dale Clarke]]s Treffer bei doppelter Überzahl nach fünf (!) Minuten und Todd Simons Tor in der 14.Spielminute hatten die Huskies auf die Verliererstraße gebracht. Im Mitteldrittel brach man dann völlig ein und lag nach gespielten 40 Minuten mit 5:0 im hintertreffen, und so hatten die Wolfsburger auch keine Probleme durch Tore von Brüggemann und Paepke den 7:0 Endstand herzustellen. Die Huskies agierten in ihrer Hilflosigkeit einfach zu undiszipliniert, was man an 28 Strafminuten und immerhin 5 Powerplaygegentoren leicht belegen kann. Zudem handelten sich [[Ted Drury]], [[Daniel Corso]] und [[David Gosselin]] 10 Minuten Strafen ein.


Dass nach dem 0:7 überhaupt noch Fans in die Eissporthalle kamen sprach eindeutig für die Leidensfähigkeit der Anhänger, doch der ECK machte genau da weiter wo man zwei Tage zuvor aufgehört hatte, bereits mit dem ersten Angriff erzielten die Wolfsburger das 0:1, doch der nicht immer überzeugende Schiedsrichter Willi Schimm entschied zum Glück der Huskies auf "Schlittschuhtor". Die Huskies brauchten eine Zeit um das Debakel aus Wolfsburg zu verarbeiten. Zusehend verunsicherte die Spieler auch die Choreographie der Fans, die auf dem Heuboden den Spruch "Danke für Nichts!" hochhielten. Trainer Milan Mokros zwang vor Spielbeginn seine Akteure auf den mit stinksaueren Fans gefüllten Heuboden zu schauen und sich zu besinnen für wen sie spielen.
Kurz vor Ende des ersten Drittels dann die große Erleichterung - mit einem kraftvollen Schlagschuss vollendete [[Kirk Furey]] ein stark gespieltes Powerplay. Die Erleichterung bei Spielern und Fans war förmlich greifbar, doch auch Wolfsburg gab sich keine Blöße und glich kurz nach der Pause durch Brüggemann aus. Und auch das 2:1 von Daniel Corso glich Ivan Ciernik nur zwei Minuten später aus. Knackpunkt der Partie dann kurz nach der zweiten Drittelpause als Ted Drury in eigener Unterzahl den Puck klären will, sich dann aber doch für einen schnellen Konter entscheidet und mit einem absoluten Sonntagsschuss die Partie auf 3:2 für Kassel stellt. Den Ausgleich in der Serie perfekt macht Brian Swanson mit einem Emptynet-Goal eine Sekunde vor Spielende.
Die Auswärtsbilanz der Huskies in den Playdowns las sich bis hierhin wie ein Debakel - 2 Spiele, 0:10 Tore und 0 Punkte. Doch das sollte sich am 26.03.05 endlich ändern. Gestützt auf eine sensationelle Leistung von Torhüter Joaquin Gage und einem endlich mal kompakt stehenden Abwehrverband gewannen die Huskies sensationell mit 2:0. Nach einem torlosen ersten Drittel schaffte mal wieder Powerplaywaffe Kirk Furey auf Vorarbeit von Swanson und Corso den 1:0 Treffer, und noch vor Ende des zweiten Drittels erhöhte Allrounder Valenti auf 2:0. Doch nicht nur die Wolfsburger schienen etwas gegen den Auswärtssieg der Huskies zu haben, auch Schiedsrichter Frank Awizus, der mit seinen teils obskuren Entscheidungen auf beiden Seiten für Aufregung sorgte. Doch von ihren 11 Powerplaysituationen konnten die Grizzly Adams nicht eine nutzen, und so stand nach 60 Minuten trotz eines Schussverhältnisses von 48:17 die "Null" bei den Huskies. Somit hatte man also die Chance zwei Tage später den Verbleib in der DEL in eigener Halle perfekt zu machen.
Doch die Grizzly Adams waren gewillt alles dafür zu geben die Serie noch einmal nach Wolfsburg zu holen. Die rund 5500 Fans in der Kasseler Eissporthalle sahen statt gutspielender Huskies vor allem einen kämpfenden EHC Wolfsburg. Bis in die 29.Spielminute passiert außer viel Kampf auf dem Eis garnichts, doch dann schafft es Pavlikovsky den dort 90 Minuten ungeschlagenen Gager zu überwinden. Zu diesem Zeitpunkt hardern die Huskies mehr mit Schiedsrichter Awizus als mit dem Gegner. Hinzu kam, dass Stürmer [[Martin Sychra]] nach einem brutalen Stockcheck von Lars Brüggemann mit einer Gehirnerschütterung ebenso die Segel streichen musste wie später Sven Valenti, der sich mit einem Fußbruch aus den Playdowns verabschiedete. Gestützt auf diese Unglücke erzielte Christoph Paepke kurz nach Beginn des Schlussdrittels das vorentscheidende 2:0. [[Stephan Retzer]] verkürzte zwar in der 49.Minute auf 1:2, doch als Frank Awizus wenig später David Gosselin für übertriebene Härte mit 5 + Spieldauer belegte, schluge die Wolfsburger eiskalt zu. Musial traf im Powerplay, und Simon kurz vor Schluss ins leere Tor...
So kam es als zum Spiel was keiner haben wollte - das allesentscheidende Spiel 7 der "Best-of-Seven"-Serie. Durch die Ausfälle von Sychra, Valenti und Gosselin standen Milan Mokros nur drei Angriffsreihen zur verfügung. Das 1:0 von Ivan Ciernik wurde quasi postwendend von Daniel Corso egalisiert, doch als die Grizzly Adams im zweiten Abschnitt durch Karabin und wieder Ciernik auf 3:1 davonzogen schwanden die Hoffnungen im Lager der Huskies, und mehr als der Anschlusstreffer durch Tobias Abstreiter sollte den Huskies auch nicht mehr gelingen - immer verkrampfter, aber stets kämpferisch war das Spiel der Huskies nun. 59:56 auf der Spieluhr, Bully vor Ty Conklin - Drury gewinnt das Anspiel - Nick Schultz zieht mit einem kraftvollen Schuss ab - vorbei! Vorbei die Katastrophensaison, vorbei die Playdowns, vorbei die elfjährige DEL-Zugehörigkeit. Mit einer der besten Saisonleistungen verabschiedeten sich die Huskies sportlich aus der DEL. Die Wolfsburger feierten, während die Huskies-Fans fassungslos auf die sich leerende Eisfläche starrten.
Was nun folgte war ein Lehrbeispiel eines Sommertheaters...




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