Bearbeiten von „Daniel Coutu

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== Laufbahn als Spieler ==
== Laufbahn als Spieler ==
Danny war der erste ausländische Spieler in Kassel und war bereits im ersten Jahr in der Regionalliga für die ESG aktiv.
Danny war der erste ausländische Spieler in Kassel und war bereits im ersten Jahr in der Regionalliga für die ESG aktiv.
E r ist erst 25 Jahre alt. Doch
seit 20 Jahren treibt er denselben
Sport: Clark Turney jagt,
seit er fünf Jahre alt ist, dem
Puck nach. Denn damals hatte
ihm sein Vater hinter seinem
Haus in Quesnel im Norden Kanadas
eine kleine Eisbahn gebaut.
Hier konnten Clark und
seine älteren Brüder erste Erfahrungen
im Eishockey sammeln.
War Eishockey schon damals
der Volkssport Nummer 1 in Kanada,
so dachte bei uns außer
den wackeren Bayern noch niemand
an dieses rasante Kampfspiel
mit den Dutzenden von
komplizierten Regeln.
Heute zeigt Clark nordhessischen
Eishockey-Fans kanadische
Spielkunst. Er ist einer der
drei Kanadier, die in dieser Saison
in der ESG (Eissportgemeinschaft)
Kassel für kräftigen Auftrieb
sorgen. Warum kamen diese
Kanadier dazu, ihren Sport
ausgerechnet in Kassel, in der
Bundesrepublik auszuüben?
Warum sind sie nicht in ihrer
Heimat geblieben?
Nun, die drei haben jahrelang
in qualifizierten Nachwuchsmannschaften
gespielt. Aber in
Nordamerika und Kanada gibt
es Hunderttausende von Eishokkey-
Spielern. Nur die besten erwischen
einen der begehrten
Plätze in nordamerikanischen
Profimannschaften, die etwa finanziell
vergleichbar sind mit
unseren Fußball-Bundesligamannschaften.
Viele versuchen
nun, um ihren Sport weiter ausüben
zu können und um andere
Länder kennenzulernen, in europäischen
Teams unterzukommen.
So kam der damals 18jährige
Danny Coutu aus Vancouver
vor acht Jahren nach Europa und
fand in der Juniorenmannschaft
des SC Riessersee bei Garmisch
"Unterschlupf.
Er arbeitete bei den Amerikanern,
hatte mit 750 Mark netto
gerade genug Geld zum Leben
und verhalf seinem Team zur
Meisterschaft. Als er 1976 in einer
Anzeige las, daß Kassel eine
Eishockey-Mannschaft aufbaut,
packte er die Gelegenheit beim
Schopf und siedelte nach Nordhessen
um. Seine deutsche Frau
brachte er aus Bayern gleich
mit. Heute ist der 26jährige die
Seele des Kasseler Eishockeys.
Auch Clark Turney kommt
aus dem Süden. Ihn hatte ein
Freund, der damals in der
Schweiz gespielt hatte, 1978
nach Europa geholt. Turney
kämpfte zwei Jahre als Verteidiger
beim EV Ravensburg. Als er
zu einem anderen Verein wollte,
schrieb er 31 Bewerbungen.
Nachdem er in Kassel eine Woche
lang zur Probe mittrainiert
hatte, wurde der Vertrag perfekt
gemacht.
Einer Knieverletzung Tumeys
ist es zu „verdanken", daß wii
„unseren" Shane Tarves nach
Kassel bekommen haben. Nach
einer Verletzung im Spiel gegeiv
Grefrath nahm man an, daß Turney
für längere Zeit ausfallen
würde. Da der Verein in Kassel
aber unbedingt zwei kampfkräftige
Kanadier als Spielmacher
brauchte, holte die ESG mit Hilfe
eines Mäzens Shane Tarves
vom Bundesligisten Essen nach
Kassel. Und wie hat er sich eingeführt?
Hat er die Hoffnungen,
die der Verein in ihn gesetzt hatte,
erfüllt? Ganz bestimmt. Denn
in den ersten fünf Spielen schoß
er 18 Tore und die ESG damit in
die Aufstiegsrunde.
Doch Tarves' toller Einstand
bringt für die ESG auch einige
Probleme. Clark erholte sich
schneller, als man geglaubt hatte.
Laut deutschen Eishockey-
Statuten sind jedoch nur zwei
Kanadier, spielberechtigt. Die
Kasseler dürfen im Spiel also
immer nur zwei einsetzen. Einer
muß pausieren. . . •
Eine dumme Situation,.;Doch:
Eine Lösung ist in Sicht. Danny
Coutou, dem man im Gespräch
den Kanadier sowieso nicht
mehr anmerkt, hat die deutsche
Staatsbürgerschaft beantragt.
Wenn die Behördenmühle mitmacht,
dürfte Danny Mitte des
Jahres Deutscher sein. Und alle
drei dürfen zusammen in einem
Match spielen.
Wer bei dem Stichwort Kanadier
an hohe Gagen und wilde
Gesellen denkt, der wird enttäuscht.
Für die Gagen würden
die Spieler des KSV Hessen
wohl nicht mal ihre Fußballstiefel
zuschnüren. Alle drei müssen
zusätzlich jobben: Danny arbeitet
zum Beispiel als Lastwagenfahrer.
Auch mit der Wildheit
eines kanadischen Holzfällers ist
es außerhalb des Spielfelds nicht
weit her. Wenn man die drei in
Zivil vor sich sieht, könnte man
sie sich auch gut als Bankkaufmann
oder Tennis-Asse vorstellen.
Nur wenn man näher hinschaut,
kann man erkennen, daß
Clark schon öfter Probleme mit
seiner Nase hatte.
„Bei uns zu Hause wird ganz
schön hart geschlagen. Ich meine
Nase schon achtmal gebrochen."
Narben im Gesicht gehören
halt zum Eishockey-Spiel
ebenso dazu wie Knie- und Knöchelverletzungen.
Clark: „Es gibt
Spieler, die schon mit 1000 Stichen
genäht wurden. Das ist
aber nicht so schlimm. Das sieht
nur so brutal aus." Und Coutou
„Es gehört schon viel Glück dazu,
wenn man sich nicht am Meniskus
verletzt."
Wie sehen die drei Kanadier
eigentlich ihr Publikum? Danny:
„Die Eishockey-Fans sind sehr
viel klüger geworden." Und in
der Tat: In der Kasseler Eissporthalle
ist man inzwischen
richtig begeisterungsfähig. Shanes
Stil reißt die Zuschauer von
der Bank hoch. Danny begeistert
sie durch seine Spielübersicht,
Turney durch seine Härte und
Verteidiger-Qualitäten. Shane:
„Wir müssen allerdings noch
mindestens drei Jahre in der
Oberliga spielen, bis das Team
bundesligareif ist."
Doch wenn die Mannschaft
weiterhin solche Fortschritte
macht und sich mit guten Leuten
wie dem Ex-Bundesligisten Erwin
Forster verstärkt, werden
die Zuschauer der ESG bestimmt
nicht weglaufen. Tore können
sie ja in letzter Zeit genug bewundern
...
'''HNA vom 02.01.1981'''


'''Erster Liebling der Eishockey-Fans''' Quelle: HNA vom 10.02.1993
'''Erster Liebling der Eishockey-Fans''' Quelle: HNA vom 10.02.1993

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