Fr. 01.07.1977 - 22:00 Uhr ESG Kassel - EC Winterberg 4:1 (1:0/2:1/2:0)

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Erstes Eishockey-Match in der neuen Halle Heute um 22 Uhr: ESG Kassel gegen Winterberg

Es soll kein „Paukenschlag" sein — der ist für die offizielle Eröffnungsfeier mit einem Treffen prominenter Mannschaften vorgesehen — aber doch ein erster Schritt in die Öffentlichkeit: Am heutigen Freitag um 22 Uhr gibt es in der Kasseler Eissporthalle am Auestadion den ersten heimischen Auftritt der Eishockeymannschaft der Eissportgemeinschaft Kassel.

Gegner in diesem Spiel, das im Rahmen der ESG-Trainingszeit (und daher so spät) stattfindet, ist der EC Winterberg. Die Kasseler Eishockeyspieler trugen bereits zwei Spiele aus: Bei Hannover-Mellendorf sprang ein 6:2-Erfolg heraus, in Winterberg unterlag die Nachwuchsmannschaft den dortigen Gastgebern mit 2:10. Man darf gespannt sein, in welchem Maße das heutige Spiel schon einigen Aufschluß über die Spielstärke des Kasseler Eishockey-Teams geben kann. Die intensive Vorbereitung, über die wir bereits berichteten, wird ergänzt durch das Bemühen, gute Spieler für Kassel zu gewinnen, um vom Herbst ab eine weitere sportliche Attraktion zu bieten.


Eishockey kann die große Masche werden!

Es war lange nach Mitternacht, als der erste Kasseler Eishockeysieg in der neuen Halle gefeiert wurde. Freudestrahlend stürzten sich die Spieler der Eissportgemeinschaft (ESG) Kassel auf ihren Torhüter: Der 19jährige Ortstatt. Neuzugang vorn VERC Lauterbach, hatte vor allem im ersten Drittel mit Prachtparaden zum 4:1 (1:0, 2:1, 2:0)-Erfolg über den EC Winterberg beigetragen. Auf den Rängen harrten die meisten der 400 Zuschauer, mit Kuhglocken und Trompeten „bewaffnet", bis zum guten Ende aus. Dies mag als Beweis dafür gelten, daß das muntere Spielchen gefallen hat. Eishockey — das steht nach diesem Abend fest — hat Zukunft in Kassel. Die ESG — bei ihr spielen und trainieren schon rund 70 in mehreren Kadern — besitzt eine ehrgeizige, kämpferisch überraschend starke Mannschaft. Im Winter soll sie in die Regionalliga beginnen. Der Aufnahmeantrag ist gestellt. Was fehlt, ist ein hauptamtlicher Trainer (ein 32jähriger, noch aktiver Stürmer der 2. Bundesliga ist in Aussicht genommen), ist die Verstärkung auf einigen Posten, ist also vor allem Geld. Die Mittel, die für solche Investitionen zur Verfügung stehen, sind, so ESG-Vorsitzender Rüdiger Seehof, sehr begrenzt. Neben Geld wird auch viel Geduld nötig sein, um die in dieser Sparte besonders langwierige Aufbauarbeit zu krönen. Aber: Es wird sich lohnen! Der in Gersfeld stationierte Amerikaner Robertson, mit Ortstatt Rückgrat der Abwehr, der technisch begabte Resch, Kapr und der zuletzt in Bremerhaven aktive ehemalige Bad Nauheimer Lutze gefielen uns gut. Torschützen: Robertson, dann zweimal (in einer Minute!) Vogt und schließlich Spohr. Senior auf dem Eis: Der 52Jährige, vom Fußball bekannte Sportlehrer Willi Kurrat als umsichtiger Verteidiger. Der jüngste: Rolf Spohr (15), Sohn von ESG-Sportwart „Hello" Spohr. Als Rolf das 4:1 schoß, stürmte ein Fan aufs Eis. sorgte auf tückischem Untergrund für die letzte Gaudi in einem Spiel, das der einzige Schiedsrichter, der Kasseler Heim, gut über die Zeit brachte. Daß neben Geschäftsführer Vorneweg auch -Winterbergs 1. Vorsitzender Wanke auf die Strafbank mußte (beide sind aktive Spieler), gehörte zu den Kuriositäten dieses auch sportlich zufriedenstellenden Abends. Horst Henke Quelle: HNA vom 04.07.1977