Fr. 27.11.1987 - 19:30 Uhr EHC Essen-West - EC Kassel 5:4 (0:1/3:3/2:0)
EHC Essen-West - EC Kassel 5:4
Die Eishockeystars des
EC Kassel sind in fremden Hallen
weiterhin weitaus schwächer als vor
eigenem Publikum. 1800 Fans sahen
gestern abend in der Essener Eissporthalle
einen knappen 5:4 (0:1,
3:1, 2:2)-Erfolg des EHC Essen-West
gegen das Tore Hedwall-Team.
Die Partie begann für die Gäste äu-
ßerst unglücklich. Schon nach drei
Minuten verletzte sich Verteidiger
John Glynne bei einem fatalen Zusammenprall
so schwer, daß er mit
Verdacht auf einen Nasenbeinbruch
in ein Essener Krankenhaus eingeliefert
wurde und Eric Thurston wieder
zum Verteidiger umfunktioniert werden
mußte. Das Schicksal des Kameraden
schien die EC-Akteure zunächst
zu lähmen, denn die spielbestimmende
Mannschaft hieß in den
ersten Minuten Essen. So fiel O'Briens Treffer zum 0:1 auch völlig
überraschend, ließ jedoch von nun
an bis zum Ende des ersten Drittels
den EC zur spielbestimmenden,
Mannschaft werden.
Im zweiten Drittel erarbeiteten
sich die EC-Cracks weiterhin gute
Chancen, trafen jedoch Castens Kasten
nicht. Nach Gals Ausgleich
sorgte zwar Günter Preuß für die erneute
Kasseler Führung, die aber
„Kuki" Dvorak, in der vorigen Saison
noch in Kassels Diensten, wieder
ausgleichen konnte. Beppi Preuß'
Undiszipliniertheit half dann den
Gastgebern zur 3;2-Führung. Als
Kassels Verteidiger eine Zehn-Minuten-Strafe
abbrummen mußte,
schaffte Essens gefährlicher kanadischer
Stürmer Gal sein zweites Tor.
Im Schlußdrittel überschlugen sich
dann die Ereignisse. Dvoraks zweiter
Treffer gegen die alten Kameraden
schien die vorzeitige Entscheidung
zu sein. Die 56. Minute aber brachte
den Gästen gleich zwei Treffer und
damit den nicht mehr für möglich
gehaltenen Ausgleich. Thurston und
Vorlicek hatten den guten Essener
Schlußmann überwunden.
Die Freude währte jedoch nicht
lange, denn eine Minute vor der
Schlußsirene erlöste der überragende
Gal mit seinem dritten Tor die
Fans, die dann in einen unbeschreiblichen
Jubel ausbrachen. Kassel haderte
zu diesem Zeitpunkt mit
Schiedsrichter Kompalla, der Pflügl
und Meyer vom Eis geschickt und
damit das Gästeteam auf nur drei
Feldspieler reduziert hatte.
Kurz zuvor wäre es beinahe zu einem
Spielabbruch gekommen, als
O'Brien die Essener Fans mit Wasser
bespritzt hatte. Der Anhang der
Gastgeber revanchierte sich, indem
er die Kasseler Spielerbank mit allerlei
Wurfgeschossen bewarf. Da der
Schiedsrichter diese Situation - im
Gegensatz zu einigen anderen - jedoch
in den Griff bekam, konnte die
Partie schließlich doch noch fortgesetzt
werden.
Tore:
0.1 (11.) O'Brien (Günter
Preuß, Vorlicek),
1:1 (24.) Gal,
1:2
(25.) Günter Preuß,
2:2 (30.) Dvorak,
3:2 (38.) Gal,
4:2 (50). Dvorak,
4:3
(56.) Thurston (O'Brien),
4:4 (56.)
Vorlicek,
5:4 (59.) Gal.
Schiedsrichter: Kompalla (Krefeld).
Strafminuten: Essen: 12, Kassel: 16 +
20
Quelle: HNA