Peter Bertl (Schiedsrichter)

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Peter Bertl (* 27. Mai 1955 in Peißenberg, Deutschland) ist ein deutscher Eishockeyschiedsrichter.

Spiele der Huskies

Peter Bertl (* 27. Mai 1955 in Peißenberg, Deutschland) ist ein deutscher Eishockeyschiedsrichter.

Spiele der Huskies

Vorlagenschleife entdeckt:

Trivia

Seine Bewegungen, seine Stimme - sie strahlen Ruhe aus. Sein ausgleichendes Wesen kommt Gabriel Bertl entgegen, wenn er seiner liebsten Beschäftigung nachgeht: Bertl ist Eishockey-Schiedsrichter, und zwar seit 29 Jahren. Die Zahl der Spiele, die er geleitet hat, ist rekordverdächtig: Die Partie der Bezirksliga West am vorigen Sonntag zwischen dem VfL Denklingen und dem ESV Türkheim war das 2097., das unter seiner Leitung stand.

An sein erstes Spiel als Unparteiischer kann sich der 51-jährige Peißenberger, der seinen Lebensunterhalt als Maurer verdient, noch gut erinnern: In Landsberg pfiff er die Schülerpartie zwischen dem EVL und dem EC Peiting. "Fünf Mark hat`s dafür gegeben", erzählt Bertl mit einem Lächeln. Mittlerweile bekommt er pro Spiel - die Fahrtkosten nicht eingerechnet - 20 Euro. Nicht gerade ein Betrag, bei dem man reich werden könnte. Doch des Geldes wegen hat Gabriel Bertl auch nicht zur Schiedsrichterei gefunden. Wahrscheinlich liegt es in der Familie: Auch sein zwei Jahre jüngerer Bruder ist Eishockey-Referee geworden, ein erfolgreicher obendrein: Peter Bertl pfeift seit mehr als zehn Jahren in Deutschlands höchster Liga, der DEL. Dorthin hätte es auch Gabriel Bertl gerne geschafft, "doch ich habe immer meine Meinung gesagt", was Einigen beim Verband offenbar nicht gefallen hat. Der Traum von einer höherklassigen Karriere war damit beendet, der Liebe zum Schiedsrichtern tat das aber keinen Abbruch. Bis zu vier Spiele pro Wochenende hat der 51-Jährige im Terminbuch stehen. "Da bleibt schon viel auf der Strecke", bedauert seine Frau Marlene, mit der er zwei mittlerweile erwachsene Kinder hat. "An meinem Geburtstag ist er meistens nicht da, ich bin schon oft mit dem Besuch allein dagesessen." Nach all den Jahren hat sie das zeitaufwändige Hobby ihres Gatten jedoch akzeptiert: "Er pfeift einfach aus Leidenschaft" - egal, ob es sich um ein Spiel der Kleinschüler, der Damen oder der Herren bis zur Bayernliga handelt. Doch ist es wohl auch Pflichtbewusstsein, dass er seit fast 30 Jahren die Schiedsrichterkluft überzieht. "Wenn man was macht, dann sollte man es gescheit machen", lautet ein Grundsatz von Gabriel Bertl. Das trifft für den gebürtigen Forster nicht nur bei seinem Hobby, sondern auch in seinem Beruf zu. Seit 36 Jahren, also seit seiner Lehrzeit, hält er ein und der selben Baufirma die Treue. Mit der selben Energie und Ausdauer geht er auch seinem Schiedsrichteramt nach. Dabei wollte er eigentlich gar nicht so lange pfeifen: "Ich habe mir gesagt, dass ich es zehn Jahre mache." Hätte er es getan, sein Familienleben wäre mit Sicherheit geregelter gewesen: "Da habe ich pro Saison nur etwa zehn Spiele gepfiffen." Doch Bertl hörte nicht auf, und die Anzahl der zu leitenden Begegnungen stieg rapide an: "Einmal waren es 134 in einer Saison." Dabei kam der Peißenberger eher unfreiwillig zu seiner Tätigkeit als Unparteiischer. Bertl wollte Eishockey als Spieler betreiben, doch als er 13 Jahre war, attestierte ihm ein Arzt einen Herzfehler. Damit war die Karriere beendet, ehe sie begonnen hatte. Acht Jahre später stellte sich die Diagnose als falsch heraus. Zum Eishockeyspielen konnte er sich aber nicht mehr aufraffen, zumal er kurz zuvor erfolgreich den Schiedsrichter-Lehrgang absolviert hatte. Die meisten seiner über 2000 Spiele brachte er reibungslos über die Bühne. Aber eben nicht alle. In besonders unangenehmer Erinnerung geblieben ist ihm die Partie zwischen Bad Bayersoien und Bad Reichenhall aus dem Jahr 2000. Ein Reichenhaller Spieler, den Bertl vorzeitig zum Duschen geschickt hatte, wollte ihm nach dem Spiel an die Wäsche. Es kam zu einer Rangelei, in deren Verlauf der Reichenhaller theatralisch zu Boden sank und den toten Mann markierte. Es kam zur Sportgerichtsverhandlung, bei der Bertl freigesprochen wurde. Neben seiner Schiedsrichterei hat Gabriel Bertl noch eine zweite Leidenschaft: das Kartenspiel. "Schafkopfen, bis die Sonne aufgeht", berichtet seine Frau und schmunzelt, "er ist ein richtiger Kartenhai". Und wie gesagt, wenn Gabriel Bertl etwas macht, dann richtig. So verwundert es auch kaum, dass er seit 20 Jahren das Preiswatten in Paterzell, traditionell am Gründonnerstag, organisiert. Mittelfristig wird sich der 51-Jährige dem Kartenspiel und auch seiner Familie wohl wieder stärker widmen können. Denn eines steht für Gabriel Bertl fest: "Das 3000. Spiel als Schiedsrichter wird es mit Sicherheit nicht geben." Stefan Schnürer

Trivia

Seine Bewegungen, seine Stimme - sie strahlen Ruhe aus. Sein ausgleichendes Wesen kommt Gabriel Bertl entgegen, wenn er seiner liebsten Beschäftigung nachgeht: Bertl ist Eishockey-Schiedsrichter, und zwar seit 29 Jahren. Die Zahl der Spiele, die er geleitet hat, ist rekordverdächtig: Die Partie der Bezirksliga West am vorigen Sonntag zwischen dem VfL Denklingen und dem ESV Türkheim war das 2097., das unter seiner Leitung stand.

An sein erstes Spiel als Unparteiischer kann sich der 51-jährige Peißenberger, der seinen Lebensunterhalt als Maurer verdient, noch gut erinnern: In Landsberg pfiff er die Schülerpartie zwischen dem EVL und dem EC Peiting. "Fünf Mark hat`s dafür gegeben", erzählt Bertl mit einem Lächeln. Mittlerweile bekommt er pro Spiel - die Fahrtkosten nicht eingerechnet - 20 Euro. Nicht gerade ein Betrag, bei dem man reich werden könnte. Doch des Geldes wegen hat Gabriel Bertl auch nicht zur Schiedsrichterei gefunden. Wahrscheinlich liegt es in der Familie: Auch sein zwei Jahre jüngerer Bruder ist Eishockey-Referee geworden, ein erfolgreicher obendrein: Peter Bertl pfeift seit mehr als zehn Jahren in Deutschlands höchster Liga, der DEL. Dorthin hätte es auch Gabriel Bertl gerne geschafft, "doch ich habe immer meine Meinung gesagt", was Einigen beim Verband offenbar nicht gefallen hat. Der Traum von einer höherklassigen Karriere war damit beendet, der Liebe zum Schiedsrichtern tat das aber keinen Abbruch. Bis zu vier Spiele pro Wochenende hat der 51-Jährige im Terminbuch stehen. "Da bleibt schon viel auf der Strecke", bedauert seine Frau Marlene, mit der er zwei mittlerweile erwachsene Kinder hat. "An meinem Geburtstag ist er meistens nicht da, ich bin schon oft mit dem Besuch allein dagesessen." Nach all den Jahren hat sie das zeitaufwändige Hobby ihres Gatten jedoch akzeptiert: "Er pfeift einfach aus Leidenschaft" - egal, ob es sich um ein Spiel der Kleinschüler, der Damen oder der Herren bis zur Bayernliga handelt. Doch ist es wohl auch Pflichtbewusstsein, dass er seit fast 30 Jahren die Schiedsrichterkluft überzieht. "Wenn man was macht, dann sollte man es gescheit machen", lautet ein Grundsatz von Gabriel Bertl. Das trifft für den gebürtigen Forster nicht nur bei seinem Hobby, sondern auch in seinem Beruf zu. Seit 36 Jahren, also seit seiner Lehrzeit, hält er ein und der selben Baufirma die Treue. Mit der selben Energie und Ausdauer geht er auch seinem Schiedsrichteramt nach. Dabei wollte er eigentlich gar nicht so lange pfeifen: "Ich habe mir gesagt, dass ich es zehn Jahre mache." Hätte er es getan, sein Familienleben wäre mit Sicherheit geregelter gewesen: "Da habe ich pro Saison nur etwa zehn Spiele gepfiffen." Doch Bertl hörte nicht auf, und die Anzahl der zu leitenden Begegnungen stieg rapide an: "Einmal waren es 134 in einer Saison." Dabei kam der Peißenberger eher unfreiwillig zu seiner Tätigkeit als Unparteiischer. Bertl wollte Eishockey als Spieler betreiben, doch als er 13 Jahre war, attestierte ihm ein Arzt einen Herzfehler. Damit war die Karriere beendet, ehe sie begonnen hatte. Acht Jahre später stellte sich die Diagnose als falsch heraus. Zum Eishockeyspielen konnte er sich aber nicht mehr aufraffen, zumal er kurz zuvor erfolgreich den Schiedsrichter-Lehrgang absolviert hatte. Die meisten seiner über 2000 Spiele brachte er reibungslos über die Bühne. Aber eben nicht alle. In besonders unangenehmer Erinnerung geblieben ist ihm die Partie zwischen Bad Bayersoien und Bad Reichenhall aus dem Jahr 2000. Ein Reichenhaller Spieler, den Bertl vorzeitig zum Duschen geschickt hatte, wollte ihm nach dem Spiel an die Wäsche. Es kam zu einer Rangelei, in deren Verlauf der Reichenhaller theatralisch zu Boden sank und den toten Mann markierte. Es kam zur Sportgerichtsverhandlung, bei der Bertl freigesprochen wurde. Neben seiner Schiedsrichterei hat Gabriel Bertl noch eine zweite Leidenschaft: das Kartenspiel. "Schafkopfen, bis die Sonne aufgeht", berichtet seine Frau und schmunzelt, "er ist ein richtiger Kartenhai". Und wie gesagt, wenn Gabriel Bertl etwas macht, dann richtig. So verwundert es auch kaum, dass er seit 20 Jahren das Preiswatten in Paterzell, traditionell am Gründonnerstag, organisiert. Mittelfristig wird sich der 51-Jährige dem Kartenspiel und auch seiner Familie wohl wieder stärker widmen können. Denn eines steht für Gabriel Bertl fest: "Das 3000. Spiel als Schiedsrichter wird es mit Sicherheit nicht geben." Stefan Schnürer