Sa. 16.02.1980 - 19:00 Uhr Preussen Berlin - ESG Kassel 1:6 (0:1/0:2/1:3)

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ESG holt in Berlin zwei wichtige Punkte

Kassel. Berlin ist eine Reise wert - so schien es am Samstag für die Eishockeymannschaft der ESG Kassel. In einem Spiel der Aufstiegsrunde zur Oberliga konnten die Mannen um Kapitän Eddy Michel den BFC Preußen Berlin glatt mit 8:1 bezwingen. Doch am Sonntag mußte sich das Team mit 2:6 gegen FASS geschlagen geben. Ausführliche Berichte folgen.


ESG in Berlin md so, mal so

Niederlage gegen FASS war zu vermeiden

Kassel (BF). Mit 2:2 Punkten und 8:7 Toren kehrte die Eishockeymannschaft der ESG Kassel — wie bereits kurz belichtet — aus Berlin zuiück. Konnte am Samstag der BFC Preußen noch mit 6:1 (1:0, 2:0, 3:1) geschlagen werden, so erlebte man am Sonntag gegen FASS mit 2:6 (0:1, 2:3, 0:2) eine böse Überraschung. Im Spiel gegen den BFC Preußen brauchte die ESG eine lange Anlaufzeit, ehe in der 10. Minute der erste Treffer durch Horst Unverzagt fiel. Bis dahin konnte keine Mannschaft das Spiel überlegen gestalten. Ab dem zweiten Drittel bekam die ESG das Spiel und den Gegner besser in den Griff und sorgte durch Treffer von Joachim Ferstl und des später verletzt ausgeschiedenen Gary Hoag für die vorzeitige. Entscheidung. Im letzten Drittel steigerte man sich merklich, mußte aber 14 Minuten vor- Schluß nach einem kapitalen Abwehrfehler das 1:3 hinnehmen, wobei Maaßböl dem in diesem Spiel gut hallenden Schurian keine Chance ließ. Dann aber ging es Schlag auf Schlag: Zuerst das zweite Tor von Unverzagt, dann der erste Treffer des vor allem Im letzten Drittel überzeugenden Neuzugangs Martin Resch, und als Abschluß das 6:1 durch Klaus Umsonst. Die ESG kam kaum einmal In Bedrängnis.

Im zweiten Spiel begann die ESG wie am Vortag und geriet nach dem 0:1 im ersten Drittel anfangs des zweiten Drittels sogar mit 0:2 in Rückstand. Dann aber schien die ESG „aufgewacht" zu sein, und innerhalb von zwei Minuten erzielten Feuerstein und Unverzagt den Ausgleich. Gegen die aus der Abwehr heraus konternden Berliner boten sich der ESG eine Reihe erstklassiger Tormöglichkeiten, die allerdings nicht genutzt wurden. Mitten in der Drangperiode der ESG schlug FASS eiskalt zu und erzielte zwei weitere Tore zur 4:2-Drittelführung. Im letzten Drittel setzte man bei der ESG alles auf die Karte, konnte allerdings klarste Chancen nicht in Tore ummünzen. So kam es, wie es kommen mußte: FASS konterte und erhöhte den Vorsprung gegen den überforderten, weil kaum Spielpraxis besitzenden Torwart Schurian auf 6:2. Die Mannschaft gab noch nicht auf. Man kämpfte bis zum Umfallen, verstärkte Fore- und Backchecking und war drückend überlegen. Aber hier zeigte sich das Manko der ESG: Einmal im Scheibenbesitz, stürmte alles blind nach vorn, baute auf den Zufall und spielte ohne System. Außerdem gab es katastrophale Schiedsrichterleistungen. Die ESG wurde offensichtlich benachteiligt. Die ESG verlor zwei Punkte, die sie nicht hätte verlieren brauchen, denn das Ergebnis gegen FASS stellt den Spielverlauf total auf den Kopf. Fazit der Berlin-Fahrt: Zufriedenstellender erster Einsatz des Neuzugangs Martin Resch, vor allem gegen Preußen. Offensichtliches Fehlen eines Spielsystems, ohne das man gegen defensive Mannschaften kaum Chancen auf Erfolg hat. Ein zumindest im zweiten Spiel schmerzlich vermißter Torhüter Ralf Eichler.


Preußen Berlin - ESG Kassel 1:6 (0:1/0:2/1:3)