2004/2005: Unterschied zwischen den Versionen

5.643 Bytes hinzugefügt ,  24. September 2008
Zeile 83: Zeile 83:


==Sommertheater==
==Sommertheater==
...denn schon vor Anpfiff des letzten Playdown-Spiels verdichteten sich die Gerüchte, dass Wolfsburg eventuell keine Lizenz für die neuen DEL-Saison bekommen würde. Die Grizzly Adams hatten der DEL-Führung nach dem Aufstieg 2004 versprochen bald in einer neuen Halle zu spielen. Daraufhin gab die Liga den Wolfsburgern eine Ausnahmegenehmigung die den Wolfsburgern erlaubte solange im maroden Eispalast zu spielen bis die neue Halle fertig sein sollte. Doch die großen Pläne des Hallenneubaus gerieten in Wolfsburg bald in Vergessenheit, und die Geduld der DEL neigte sich schon während der Saison gegen null, denn außer einem potentiellen Grundstück für die neue Arena tat sich in der Stadt an der Aller wenig.
Nach dem sportlichen Abstieg standen somit Huskies und Grizzly Adams vor dem Ungewissen, denn vor Ende Juni wollte sich die DEL zur Situation nicht äußern...
Während die Fans also warteten verließen immer mehr Spieler-Ratten das sinkende Schiff ECK. Stephan Retzer wechselte endlich zu dem von ihm lang anvisierten Spitzenteam in der DEL, zu den Adlern Mannheim - Daniel Corso und David Gosselin wechselten nach Südhessen zu den Lions, Hommel ging nach Hamburg, Greig, Furey und Jones nach Iserlohn. Gert Acker, Christian Retzer, Brian Swanson und Christian Laflamme wechselten an die Noris zu den Ice Tigers.
Während die Wolfsburger mittlerweile die bis heute legendäre Raupe auf die Arena-Baustelle schickten, und sie unentwegt planieren ließen waren die Fans beider Lager weiterhin zum Warten verdammt. Doch auch der Ligenleitung war die Hinhaltetaktik der Wolfsburger mittlerweile auf den Magen geschlagen, denn noch immer war auf der Baustelle nichts außer der nimmermüden Planierraupe zu sehen.
Am 28.06.05 war es dann soweit, dem EHC Wolfsburg wurde die Lizenz verweigert und die Huskies rückten für die Zwangsabgestiegenen nach. Spontan trafen sich mehrere hundert Fans bei Freibier und Musik an der Eissporthalle und feierten den vermeindlichen Verbleib in der Eliteklasse. Doch jetzt ging das Theater erst richtig los!
Huskies-Eigner Simon Kimm hatte bereits im Vorfeld des Saisonendes angekündigt aus dem Eishockey zurücktreten zu wollen - doch gerade hier lag die Schwierigkeit der ganzen Geschichte. Eigentlich hatte Kimm vor den Club mit samt der Eishalle für einen symbolischen Euro an Manager Joe Gibbs abzugeben, doch dieser monierte fehlende Einsicht in die Finanzdaten der Eissporthalle. Doch dieses Risiko scheute der gebürtige Kanadier...
'''Die HNA vom 6.7.05 zum Thema:'''
----
''In der Stegerwaldstraße im Kasseler Stadtteil Waldau liegen sie direkt nebeneinander: Hier die Niederlassung der Firma Kimm, dort, direkt im Hof, die Geschäftsstelle der Kassel Huskies. Getrennt nur durch wenige Meter. Und derzeit doch meilenweiter voneinander entfernt. Grund: Das Tischtuch zwischen dem Gesellschafter der Kassels Huskies, Simon Kimm, und seinem einstmals leitenden Angestellten, Manager Joe Gibbs, ist zerschnitten. Mit Konsequenzen, die sehr weit reichen können. Denn es geht nicht allein um einen persönlichen Konflikt. Es geht um den Fortbestand des Eishockeys in Kassel.
''Die Huskies, so der heute öffentlich gewordene Sachstand, sind derzeit schlicht handlungsunfähig. Keine Spieler, keinen Trainer, keinen Manager. Und auch keine Zukunft?
''
''Worum geht es? Warum folgt nur eine Woche auf die wundersame Rettung das böse Erwachen? Warum musste es soweit kommen, dass Joe Gibbs heute sagt: "Ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich werde aufhören."
''
''Unter Tränen kommen diese Sätze. "Weil es eine so emotionale Sache für mich ist. Weil es um Spieler wie Tobi Abstreiter geht. Um die unglaublichen Fans. Um die Sponsoren, die immer zu uns gehalten haben." Gibbs ist sichtlich erschüttert. Erst der praktisch im Alleingang geführte Kampf um die DEL-Lizenz, der so erfolgreich endete. Jetzt die Wende, die die Arbeit der letzten Wochen plötzlich zur Farce werden lässt.
''
''Simon Kimm ist zur gleichen Zeit auf Sylt. Der Hauptgesellschafter und Halleneigner ist im verdienten Urlaub. Nicht zu erreichen. Allerdings überschlagen sich in Kassel derweil die Ereignisse. Er wolle sich zurückziehen, hatte Kimm eine Woche zuvor im Gespräch mit unserer Zeitung gesagt. Als Geschäftsführer würde von nun an Joe Gibbs fungieren.
''
''Genau hier aber liegt der Knackpunkt. Mündlich hatten sich beide Parteien bereits im Februar auf die neue Regelung geeinigt. Ein schriftlicher Vertrag, das bestätigt auch Junior-Chef Stefan Kimm, der im Auftrag seines Vaters spricht, wurde Gibbs aber erst am 8. Juni vorgelegt. Und vom Kanadier nicht akzeptiert.
''
''"Ich habe zwei Rechtsanwälte mit der Überprüfung beauftragt. Sie haben mir abgeraten", sagt Gibbs. Seitdem haben beide Seiten nicht zueinander gefunden. "Er sagt ja nicht, was ihm an dem Vertrag eigentlich nicht gefällt", kritisiert Stefan Kimm.
''
''Tut er aber doch. Zumindest in der Öffentlichkeit. Knackpunkt des Vertrags sind nicht die Huskies, die Gibbs für den symbolischen Preis von einem Euro übernehmen soll. Knackpunkt ist die Eissporthalle mit allen Einrichtungen, die ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich des neuen Geschäftsführers fiele. "Dazu habe ich keinen kompletten Überblick bei Einnahmen und Ausgaben erhalten", sagt Gibbs, "ich soll das finanzielle Risiko tragen, ohne über die Finanzen Bescheid zu wissen." Dieses Risiko nämlich soll allein bei Gibbs liegen. Stefan Kimm hält dem entgegen: " Er weiß seit Februar Bescheid, wie sich die wirtschaftliche Situation darstellt. Und die Eishalle steht für Einnahmen." Welche, das verrät er nicht.
''
----


== Allgemeine Lage der Liga ==
== Allgemeine Lage der Liga ==
Anonymer Benutzer