Sa. 13.09.1980 - 20:00 Uhr ESG Kassel - Eintracht Frankfurt 4:11 (0:2/3:4/1:5)
ESG Kassel unterliegt Eintracht Frankfurt 4:11
Aller Anfang ist schwer! Die Berechtigung
dieses Sprichwortes mußte am Samstagabend
auch die neuformierte Eishockey-Mannschaft
der ESG Kassel erfahren, denn vor rund
700 Zuschauern erlitten die heimischen Kufen-
Cracks eine klare 4:11 (0:2, 3:4, 1:5)-Niederlage
im Freundschaftsduell gegen die „Adler" der
Frankfurter Eintracht, die ebenso wie die ESG in
der Oberliga Nord spielen. Die Partie zeigte überdeullich,
daß auf ESG-Trainer Jaromir Hudec bis
zum Saisonbeginn am 27. September gegen Grefrath
noch einige Aufgaben warten.
Es wäre ohnehin vermessen gewesen
zu glauben, die umgeformte Kasseler
Truppe hätte dem renommierten Gegner
gleich im zweiten Vorbereitungsspiel
Paroli bieten können. Sechs Neuzugänge
und zwei junge „Eigengewächse"
lassen sieh eben nicht so ohne Schwierigkeiten
zu einer kompakten Mannschaft
zusammensehweißne.
Hier sah es bei der Eintracht schon
weit besser aus. Läuferisch und stocktechnisch
hervorragend, wirbelten die
roten Adlerträger die ESG-Abwehr ein
ums andere Mal durcheinander. Diese
mannschaftliche Geschlossenheit kam
besonders beim 10:4 für die Eintracht
zum Ausdruck, als der Kanadier Vandemark
eine traumhafte Direktkombination
mit seinem Landsmann Grisdale zu
einem weiteren Treffer nutzte.
Die ESG Kassel, das muß man anerkennen,
kämpfte aufopferungsvoll, und
mit diesem Kampfgeist, so schien es
zumindest Mitte des zweiten Drittels,
war man an diesem Abend drauf und
dran, Berge zu versetzen. Nach einem
O:3-Rückstand kam ein plötzlich wie
entfesselt angreifendes Kasseler Team
innerhalb von nur vier Minuten zum
Augleich. Zunächst nutzte Konecki eine
Kasseler Überzahl (5:3) zum 1:3,
kurz darauf fing Turney einen Frankfurter
Querpafi ab und verwandelte.
Beim 3:3 nutzte schließlich Kapitän Michel
einen Abwehrfehler der Gäste.
Aber die „Adlerträger" konterten eiskalt,
denn nur vier Minuten später
stand es bereits wieder 6:3 für Frankfurt.
Auch das 4:6 durch Turney ließ zu
Beginn des letzten Drittels kaum noch
einmal Hoffnung aufkeimen. Ihr deutliches
spielerisches und konditionelles
Plus nutzten die Mainstädter noch zu
fünf weiteren Treffern.
Das Hauptproblem im ESG-Spiel war
das zu behäbige und zu sehr auf Zufälligkeiten
abgestellte Umschalten von
Abwehr auf Angriff. Hier hätte der
durch eine familiäre Feier verhinderte
Coutu vielleicht für etwas mehr
Schwung und Linie gesorgt.
Mit dem Einstand der „Neuen" konnte
man zufrieden sein. Torhüter Weiß
unterliefen gegen Ende des Spiels zwar
einige Unsicherheiten, aber er glänzte
auch durch hervorragende Reflexe.
Fauerbach dürfte mit Michel zu einem
starken Abwehrduo zusammenwachsen.
Seine Torjägerqualitäten unterstrich
Turney in seinem ersten Spiel bereits
nachhaltig, während die Ex-Dortmunder
Konecki und Löggow doch einige glasklare
Chancen vergaben. Resch blieb
noch etwas hinter seiner Hochform zurück,
und die beiden Youngsters
Fritsch und Umbach müssen sich erst
einmal an die rauhe Oberliga-Luft gewöhnen.
ESG Kassel: Weiß, Schurian - Michel,
Feuerbach - Löggow, Berwald - Bunkowski,
Turney, Konecki — Fritsch, Umbach,
Ferstl - Unverzagt, Resch, Feuerstein.
Frankfurt: Großkopf, W. Himminghofen
- Ruppel, Heinrich - Sginca, M.
Himminghofen — Grisdale, Retzer, Weber
- Ebner, Kessler, Vandemark -
Zimlich, Daliwitz, Kuntz - Baehmann.
Schiedsrichter: Wittke/Edelmann -
Zuschauer: ca. 700.
Tore: 0:1 Sginca
(15.), 0:2 Vandemark
(16.), 0:3 Weber
(25.), 1:3 Konekki
(31.), 2:3 Turney
(33.). 3:3 Michel
(35.), 3:4 Kessler
(27.), 3:5 Grisdale
(37.), 3:6 Kessler
(39.), 4:6 Turney
(42.), 4:7 Kessler
(45.), 4:8 Waber
(51.), 4:9 Retzer
(55.), 4:10 Vandemark
(56.), 4:11 Grisdale
(58).
Strafminuten: ESG 12 - Eintracht 20.
Quelle: HNA