Fr. 11.02.1983 - 20:00 Uhr ESG Kassel - BFC Berlin 7:3 (0:1/3:1/4:1): Unterschied zwischen den Versionen

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muß ausfallen, weil die Lauterbacher
muß ausfallen, weil die Lauterbacher
nicht antreten.
nicht antreten.
'''Quelle: HNA'''
Die ohne Zweifel derzeit besten
Oberligateams boten den mehr als
4 500 Zuschauern ein mitreißendes,
über weite Strecken ungemein dramatisches
Spitzenspiel. Im vorletzten Serienduell
ging es für beide Mannschaften
um alles, denn nur dem Sieger
winkte die Meisterschaft. Entsprechend
hart gingen alle Akteure zur
Sache, entsprechend wenig spielerische
Klasse war zunächst zu sehen.
„Vor einer so großen Kulisse gewinnen
zu müssen, war für meine Mannschaft
zu Beginn doch eine große Belastung,"
analysierte ESG-Trainer Jorma
Siitarinen den nervösen Start seiner
Cracks. „Das war für die Berliner
zunächst schon ein Vorteil." Die Preu-
ßen wirkten wesentlich selbst- und
kombinationssicherer, zogen ein geschicktes
Forechecking auf. Dadurch
kam die ESG im Angriff kaum in
Schwung, mußte vielmehr bei den
blitzschnellen Berliner Kontern stets
auf der Hut sein. Vor allem die flinken
Außenstürmer machten Heinrich und
Nominikat, Forster und Degenhart in
der ESG-Verteidigung das Leben
schwer.
Der erste Druck der Gastgeber verpuffte
bei zwei glänzenden Aktionen
am Pfosten, andere Großchancen
machte der gewandte BFC-Keeper
Enge zunichte. Dagegen mußte ESGSchlußmann
Eichler, der Enge mit einer
glänzenden Leistung in nichts
nachstand, kurz vor dem Drittelende
erstmals hinter sich greifen. Slanina
war bei einem Break in aussichtsreicher
Position von Forster von den
Füßen geholt worden und verwandelte
den fälligen Penalty sicher zum 0:1.
Einzelaktionen der ESG standen zu
Beginn des Mitteldrittels harmonischen
Spielzügen der Berliner gegen-
über, die klar das Geschehen auf dem
Eis bestimmten. Als Slanina nach 33
Minuten gar das 0:2 erzielte, sah es um
die Kasseler schlecht aus. Wie sollte
dieses Spiel noch umgedreht werden ?
Unbändiger Kampfgeist der Cracks,
mehr Glück im Abschluß und nicht
zuletzt phantastische Unterstützung
durch die Fans brachten das PreußenSchiff
an der Fulda dennoch zum
Kentern. Dreimal traf Torjäger Shane
Tarves binnen fünf Minuten ins
Schwarze, und die ESG ging mit einer
3:2-Führung ins Schlußdrittel.
Eine Viertelstunde vor Schluß gelang
dem neben seinem Bruder Erwin
stärksten Berliner, Henryk Jaworowski,
der 3:3-Ausgleich. „Da stand
die Partie auf des Messers Schneide,"
urteilte Siitarinen im Nachhinein,
„und für beide Teams war wieder alles
drin." Doch mit einem wahren Feuerwerk
an Kampf, Spielwitz und Kombinationen
leuchteten die konditionell
nun klar besseren Kasselern dem Berliner
Bären heim. Cummins, Ebel, Degenhart
und erneut Tarves mit seinem
100. Saisontreffer erzielten innerhalb
von neun Minuten die vier Siegtreffer
und komplettierten die Superleistung
des ersten Kasseler Blocks: Alle Tore
und vier Vorlagen gehen auf das Konto
der ersten Fünf.
„Wir haben zwar zurecht gewonnen,
doch etwas zu hoch," verteilte
Siitarinen später noch eine Streicheleinheit
an die „Bären". Deren Trainer,
Ex-Nationalkeeper Franz Funk,
anerkannte die starke ESG-Leistung.
„Meine Mannschaft hat erneut ein bis
zum 2:0aufgehendes Konzept nicht
durchgehalten. Wir sind - im Gegensatz
zu den Kasselern - keine homogene
Einheit, auch wenn wir die vom
Namen her besseren Solisten in unseren
Reihen haben.


'''Quelle: HNA'''
'''Quelle: HNA'''

Version vom 18. März 2015, 12:23 Uhr

War das ein Jubel gestern abend in der Kasseler Eissporthalle ! Die ESG feierte im vorletzten Punktspiel gegen den hartnäkkigsten Konkurrenten Preußen Berlin einen hochverdienten 7:3 (0:1, 3:1, 4:1)-Sieg und steht damit erstmals in ihrer Vereinsgeschiehte als Meister der Eishockey-Oberliga Nordwest fest. Die Kasseler treten nun Ende März zum Kampf um den Oberliga-Titel gegen den Südersten an. Vorher bestreitet die ESG - wie bereits berichtet - die Spiele um den Aufstieg in die 2.Bundesliga. In dem fast dreistündigen Gefecht gegen die Cracks von der Spree gerieten die Kasseler im ersten Drittel mit 0:1 in Rückstand, und fast schien es, als sollten die Berliner ihre starke Serie gegen die ESG (bis dahin 5:1 Punkte in der Meisterschaftsrunde) fortsetzen können. Doch ein Mann bei den Gastgebern bot dem Tabellenzweiten aus Berln Halt ! Tarves war es, der innerhalb von fünf Minuten dem Gast einen Schock nach dem anderen versetzte, drei Treffer erzielte und damit den Umschwung einleitete. Da konnte auch Jaworowsky mit zwei Toren zum zwischenzeitlichen 3:3 die Kasseler Kufen-Könige von ihrem Sturmlauf nicht abhalten. Cummins, Ebel, Degenhart und Tarves mit seinem 100. Saison-Erfolg rundeten eine insgesamt mitreißende Partie zum 7:3 ab. K!ar, daß die 4500 Zuschauer in der ausverkauften Halle schier aus dem Häuschen gerieten. Da durfte dann auch auf dem Eis der obligatorische Sekt nicht fehlen. Korken knallten, und im wahrsten Sinne mit überschäumender Freude wurde der „Bastler" des ESG-Erfolges, Trainer Siitarinen, von Spielern und Begleitern gefeiert. Als frischgebackener Meister tritt die ESG Kassel morgen, 17 Uhr, beim EC Braunlage an. Obwohl praktisch nichts mehr auf dem Spiel steht, möchte der Gast den Zuschauern im Harz erneut eine starke Leistung zeigen und die zuletzt errungenen 37:1 Punkte zum Meisterschafts-Ausklang auf 39:1 ausbauen. Das ebenfalls für morgen geplante Jugendspiel der ESG gegen Lauterbach muß ausfallen, weil die Lauterbacher nicht antreten.

Quelle: HNA


Die ohne Zweifel derzeit besten Oberligateams boten den mehr als 4 500 Zuschauern ein mitreißendes, über weite Strecken ungemein dramatisches Spitzenspiel. Im vorletzten Serienduell ging es für beide Mannschaften um alles, denn nur dem Sieger winkte die Meisterschaft. Entsprechend hart gingen alle Akteure zur Sache, entsprechend wenig spielerische Klasse war zunächst zu sehen. „Vor einer so großen Kulisse gewinnen zu müssen, war für meine Mannschaft zu Beginn doch eine große Belastung," analysierte ESG-Trainer Jorma Siitarinen den nervösen Start seiner Cracks. „Das war für die Berliner zunächst schon ein Vorteil." Die Preu- ßen wirkten wesentlich selbst- und kombinationssicherer, zogen ein geschicktes Forechecking auf. Dadurch kam die ESG im Angriff kaum in Schwung, mußte vielmehr bei den blitzschnellen Berliner Kontern stets auf der Hut sein. Vor allem die flinken Außenstürmer machten Heinrich und Nominikat, Forster und Degenhart in der ESG-Verteidigung das Leben schwer. Der erste Druck der Gastgeber verpuffte bei zwei glänzenden Aktionen am Pfosten, andere Großchancen machte der gewandte BFC-Keeper Enge zunichte. Dagegen mußte ESGSchlußmann Eichler, der Enge mit einer glänzenden Leistung in nichts nachstand, kurz vor dem Drittelende erstmals hinter sich greifen. Slanina war bei einem Break in aussichtsreicher Position von Forster von den Füßen geholt worden und verwandelte den fälligen Penalty sicher zum 0:1. Einzelaktionen der ESG standen zu Beginn des Mitteldrittels harmonischen Spielzügen der Berliner gegen- über, die klar das Geschehen auf dem Eis bestimmten. Als Slanina nach 33 Minuten gar das 0:2 erzielte, sah es um die Kasseler schlecht aus. Wie sollte dieses Spiel noch umgedreht werden ? Unbändiger Kampfgeist der Cracks, mehr Glück im Abschluß und nicht zuletzt phantastische Unterstützung durch die Fans brachten das PreußenSchiff an der Fulda dennoch zum Kentern. Dreimal traf Torjäger Shane Tarves binnen fünf Minuten ins Schwarze, und die ESG ging mit einer 3:2-Führung ins Schlußdrittel. Eine Viertelstunde vor Schluß gelang dem neben seinem Bruder Erwin stärksten Berliner, Henryk Jaworowski, der 3:3-Ausgleich. „Da stand die Partie auf des Messers Schneide," urteilte Siitarinen im Nachhinein, „und für beide Teams war wieder alles drin." Doch mit einem wahren Feuerwerk an Kampf, Spielwitz und Kombinationen leuchteten die konditionell nun klar besseren Kasselern dem Berliner Bären heim. Cummins, Ebel, Degenhart und erneut Tarves mit seinem 100. Saisontreffer erzielten innerhalb von neun Minuten die vier Siegtreffer und komplettierten die Superleistung des ersten Kasseler Blocks: Alle Tore und vier Vorlagen gehen auf das Konto der ersten Fünf. „Wir haben zwar zurecht gewonnen, doch etwas zu hoch," verteilte Siitarinen später noch eine Streicheleinheit an die „Bären". Deren Trainer, Ex-Nationalkeeper Franz Funk, anerkannte die starke ESG-Leistung. „Meine Mannschaft hat erneut ein bis zum 2:0aufgehendes Konzept nicht durchgehalten. Wir sind - im Gegensatz zu den Kasselern - keine homogene Einheit, auch wenn wir die vom Namen her besseren Solisten in unseren Reihen haben.

Quelle: HNA