Die Geschichte des Eishockeys in Kassel

Eine frühe Spielszene auf dem Aueteich. Quelle: Seehof

Bereits über ein Jahrzehnt vor dem Bau der Kasseler Eissporthalle durch die Familie Kimm im Sommer 1976 machten sich ein paar unerschrockene Visionäre auf, der nordhessischen Provinz den Eishockeysport näher zu bringen. Rüdiger Seehof, Geschäftsmann aus Kassel-Wehlheiden, Formel 1 und Moto-GP Streckensprecher-Ikone Jochen Luck, Helmut "Hello" Spohr, bekannt vor allem aus seinen aktiven Tagen bei den Fußballern des KSV Hessen Kassel und Viktor Klement kam bereits im Winter 1963 bei einem Spaziergang am Hirschgraben in der Karlsaue die Idee sich Abseits des Berufslebens auf den zugefrorenen See in der Aue zu wagen.

1967 wurde die ESG gegründet. Rüdiger Seehof war mit dabei. Quelle: Seehof

"Die kalten Winter in den '60er Jahren spielten uns natürlich in die Karten", weiß Seehof, der seine Leidenschaft fürs Eishockey auf die frühen Fernsehübertragungen der deutschen Nationalmannschaft zurückführt. "Besonders fasziniert hat mich die Haltung der Torhüter, so dass Viktor, "Hello" und Jochen nicht viel Überzeugungsarbeit an mir leisten mussten." Die Begeisterung ging sogar soweit, dass Seehof die Strapazen einer zweitägigen Autofahrt zur Eishockey-WM im finnischen Tampere auf sich nahm, die ihn fast seine zwei Zehen gekostet hat.

Schneller als die meisten erwartet hatten wuchs die Gemeinschaft der Eislaufenden in der Aue an, so dass man sich bereits ein Jahr später, im Winter 1964/65, dem ESV Jahn Kassel anschloss. Geführt wurde die neue Eishockeyabteilung der im Aschrottpark ansässigen Tennisabteilung des ESV Jahn Kassel von Horst Schönewolf. Die ambitionierten Eishockeyspieler fluteten kurzerhand die im Winter unbenutzten Tennisplätze. "Manchmal standen wir zwei bis drei Stunden in halbnassen Klamotten bei -12°c im Aschrottpark nur um die Eisfläche zu fluten! Doch nach getaner Arbeit wusste man wofür man stundenlang hart gerackert hatte." Kamen am Anfang nur wenige Leute um die Eishockeyabteilung zu begutachten, versprühten bald Bratwurststände und der Geruch von gebrannten Nüssen eine herrliche Atmosphäre bei den Spielen des ESV Jahn Kassel. Zum ersten Spiel gegen Lauterbach war der Zuschauerbereich derart gut gefüllt, dass es alle Erwartungen übertraf.

Ein Zeitungsartikel aus den 60ern mit einem Bericht vom Pokalspiel. Quelle: Seehof

Die ersten Spiele fanden noch nicht im Ligabetrieb statt. Zumeist waren es Pokalspiele um den Hessenpokal, die die ESG gegen Gegner wie den VERC Lauterbach und den VFL Bad Nauheim bestritt. "Die 4:6 Niederlage gegen den VFL Bad Nauheim war damals schon ein Riesenerfolg! Immerhin spielte man in Bad Nauheim schon seit Mitte der 40er Jahre Eishockey. Als wir die ersten Spiele gegen Bad Nauheim bestritten, spielten sie in der Oberliga und sogar zeitweise in der Eishockey-Bundesliga", weiß Rüdiger Seehof zu erzählen. Ergebnisse wie das 4:6 waren also wahrlich Achtungserfolge für die jungen Kassler Pioniere! Die Aufstellung von damals lässt sich aus dem Zeitungsartikel entnehmen, der aus dem Archiv von Rüdiger Seehof stammt. Kistenweise hat er Material von damals aufbewahrt, welches in den nächsten Wochen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Und wahrscheinlich weiß Seehof noch viele Kuriositäten und Geschichten über 'die gute alte Zeit' zu berichten...

To be continued...

Spieler in der Zeit von 1967 bis 1977

Die Idealisten

Heinz Albrecht, ___ Augustin, ___ Borges, Frank Brosche, ___ Dichtel, ___ Dr. Drechsler, ___ Engelhardt, ___ Feuerstein, ___ Greb, Joseph Hartwig, Werner Haßenpflug, Wilfried Heim, Günther Heine, ___ Kiwus, Viktor Klement, Willy Kurrat, Jochen Luck, ___ Menzel, "Eddy" Michel, ___ Preiss, Werner Rievers, ___ Rönz, Fritz Schaffranek, Horst Schönewolf, Rüdiger Seehof, ___ Seifert, Helmut Spohr, Hans-Dieter Tripp, Peter Ullrich, Horst Velke, ___ Wagner, Jürgen Zores


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