Sa. 29.03.1986 - 20:00 Uhr ESG Kassel - Eintracht Frankfurt 3:3 (1:2/0:1/2:0)

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Dramatik in der Kasseler Eishalle: Ein toller Endspurt sicherte der ESG Kassel einen Punkt gegen den hohen Favoriten Eintracht Frankfurt. Nach einem 1:3-Rückstand rappelten sich die Hedwall-Schützlinge noch einmal auf und bremsten den Bundesliga-Aufstiegszug der Frankfurter mit einem 3:3 (1:2, 0:1, 2:0)-Teilerfolg. Langlois und Materna schafften das, wo kaum einer der Zuschauer noch dran geglaubt hatte. In der 47. Minute stürmte Langlois gleich nach dem Bully ins gegnerische Angriffsdrittel, nahm Koivunens Paß auf und schlug den Puck aus dem Handgelenk ins Netz. Sieben Minuten vor dem Ende kannte der Jubel in der ausverkauften Halle keine Grenzen, als Materna, der ein Bombenspiel lieferte, mit seinem Treffer (Vorlage O'Brien) den Ausgleich erzielte. Bereits nach 86 Sekunden hatte der quirlige Trevor Erhardt den Torreigen eröffnet. Hinter dem eigenen Kasten startete der Kanadier ein wunderbares Solo, ließ drei Kasseler wie Slalomstangen stehen und schlenzte die Scheibe bei Frankfurter Überzahl in die Maschen. Dabei hatte der gute Novak im ESG-Kasten ebenso wenig eine Chance wie beim 0:2 nach zwölf Minuten. Im Gewühl vor dem Kasseler Gehäuse behielt der lange Alexander Groß die Übersicht und nutzte eine Unsicherheit der Gastgeber zur 2:0-Führung der Eintracht. In dieser Phase bestimmte der Tabellenführer vom Main klar das Geschehen, scheiterte jedoch mehrmals an Torsteher Novak. In der Folge erkämpften sich jedoch die Nordhessen mehr und mehr Spielanteile. Ausdruck dieses Aufbäumens war der Anschlußtreffer durch Dave O'Brien, der das Überzahlspiel seiner Farben in der 14. Minute mit einem Schuß ins kurze Eck zum 1:2 nutzte. Im mittleren Abschnitt legten beide Teams los wie die Feuerwehr, zeigten endlich schnelles, rasantes Eishockey. Die Kasseler witterten Morgenluft, doch Zankl im Eintrachtgehäuse stand bei klarsten Torchancen der Gastgeber durch O'Brien und Kassels Neuzugang Materna dreimal goldrichtig. Nach einer halben Stunde verflachte die Partie dann Zusehens, vor allem die ESG-Abwehr produzierte im Aufbau zahlreiche Fehlpässe und stärkte so den Gegner. Der dritte Frankfurter Treffer lag förmlich in der Luft. Erneut Trevor Erhardt war nach 38 Minuten zur Stelle und erhöhte auf 3:1 für die Frankfurter. Einmal mehr herrschte Konfusion in der ESG-Abwehr und dem glücklichen Schützen rollte die Scheibe direkt auf die Kelle. Beide Trainer waren mit dem Ergebnis zufrieden. Der Frankfurter Coach Siitarinen: „Die beiden letzten Tore waren für uns unglücklich, zumal wir zuvor zwei, drei dicke Chancen nicht genutzt haben, sonst wäre die Partie schon früher entschieden gewesen. Tore Hedwall zollte seinen Blau-Weißen ein dickes Lob: „Wir haben im Anschluß viel Pech gehabt, aber daß wir nach dem 1:3 noch die Moral zum Ausgleich gehabt haben, war schon eine hervorragende Leistung.

Quelle: HNA