So. 02.10.1994 - 14:40 Uhr Kassel Huskies - Düsseldorfer EG 5:6 (2:2/1:1/2:3): Unterschied zwischen den Versionen

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== Statistik ==
{{Infobox Spiel
| TEAM1= Kassel Huskies
| TEAM2= Düsseldorfer EG
| LIGA = DEL
| SPIELTAG = 6. Spieltag
| DATUM = 02.10.94
| SPIELBEGINN = 14:40 Uhr
| STADION = Eissporthalle Kassel
| ENDERGEBNIS = 5:6 (2:2/1:1/2:3)
| TORE 1. DRITTEL = <div align="right"> Tor: [[Bernd Truntschka]] Assists: [[Pierre Rioux]] / [[Rick Amann]] ''' 05:38 ''' (SH1) 0 : 1 </div>
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<div align="left"> 2 : 2 ''' 18:59 ''' Tor: [[Falk Ozellis]] Assist: [[Manfred Ahne]] </div>
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| TORE 3. DRITTEL = 4 : 3 ''' 41:13 ''' Tor: [[Vitalij Grossmann]] Assist: [[Milan Mokros]]
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<div align="right"> Tor: [[Kevin Lavallée]] Assist: [[Christof Kreutzer]] ''' 51:10 ''' 4 : 5 </div>
<div align="left"> 5 : 5 ''' 52:25 ''' Tor: [[Jędrzej Kasperczyk]] </div>
<div align="right"> Tor: [[Rick Amann]] Assist: [[Andreas Niederberger]] ''' 59:48 ''' 5 : 6 </div>
| TORE OVERTIME = ''Keine Tore''
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| STRAFEN 2. DRITTEL =
| STRAFEN 3. DRITTEL =
| STRAFEN OVERTIME =
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| ZUSCHAUER = 4.650
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== Spielbericht ==
'''{{PAGENAME}}'''<br>
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Der Blick zur Uhr
Der Blick zur Uhr ließ den Kasseler Cracks die Kräfte schwinden, nach 19:48 Minuten des letzten Drittels machte sich Fassungslosigkeit auch auf den erstmals ausverkauften Rängen der Eissporthalle breit. Wo eben noch beim Stand von 5:5 überschäumende Begeisterung die Hoffnung auf den Gewinn zumindest eines Punktes gegen die Düsseldorfer EG nährte, wurde urplötzlich so manches der 4650 Augenpaare feucht vor Enttäuschung. Die Fans litten mit ihren Huskies, denen DEG-Kapitän Rick Amann ganze zwölf Sekunden vor Schluß mit einem mächtigen Kracher in die Maschen den sportlichen Fangschuss gegeben hatte. Mit 5:6 (2:2, 1:1, 2:3) hatte der ECK die zweite Sensation in der Deutschen Eishockey-Liga nur knapp verpaßt, stand trotz schier unglaublichen Kampfgeistes und bemerkenswerter spielerischer Klasseleistung am Ende doch ohne Beute da. „Sechs Tore habe ich kassiert, drei Pucks habe ich erst gesehen, als sie im Netz zappelten", stöhnte Torwart Sepp Kontny über seinen unfreiwilligen „Blindflug" auch im entscheidenden Moment. Denn als Amann mit dem Mute der Verzweiflung an der Blauen Linie abzog, warf sich Sascha Engel vergebens in die Flugbahn des Pucks, direkt vor Kontny rangen Mokros und Lavallee. „Wir haben sehr glücklich gewonnen", gestand DEG-Trainer Hans Zach ein, nachdem Amanns Gewaltschuss vorbei an Freund und Feind den sechsten Düsseldorfer Sieg in Folge gesichert hatte. Amanns Treffer setzte den Schlusspunkt hinter ein dramatisches Duell, in dem die Kasseler Außenseiter dem hohen Favoriten freiwillig keinen Millimeter des Eises überließen. Mit kämpferischen Tugenden kauften sie den technisch wie spielerisch nur zu Beginn überlegenen Gästen den Schneid ab. Bissig in der Defensive, mit nimmermüdem Elan in der Offensive rissen die Blau-Weißen ihre Anhänger von den Sitzen - und brachten die Westdeutschen weitaus öfter in Verlegenheit, als dies vorher zu erwarten war. „Wir haben auch nach dem O:2-Rückstand nicht aufgesteckt, haben immer an unsere Chance geglaubt", verteilte Ross Yates Komplimente an die Schlittenhund-Meute. Gleichwohl grübelte der ECKCoach: „Vielleicht haben wir in dieser Situation zu viel gewollt, waren einfach zu offensiv. Statt das eigene 6:5 anzupeilen, hätten wir auf Halten, auf Unentschieden spielen sollen." Doch der Coach kann es seinem Rudel nicht verübeln, daß es im Schlussspurt die ganze Beute wollte. Denn die Huskies - den Düsseldorfern über weite Strecken ebenbürtig (!) - hatten durch Wikulow, Millar und Hannon nur Sekunden zuvor selbst den Siegtreffer auf den Schlägern. Doch „Glücksgöttin Fortuna hatte heute für Kassel nichts übrig", wie es ECK-Vize Gerhard Swoboda formulierte. Gewiß, das 0:1 durch Truntschka (5:38 Minuten) im Powerplay und auch das 0:2 durch Niederberger (12:32) nach der schönsten Kombination des Tages entsprangen bester Eishockey-Schule. Doch nachdem Johnston (18:01) sowie Ozellis (18:50) binnen 49 Sekunden mit feinen Einzelaktionen den Ausgleich erzwungen hatten, stand Fortuna bei Truntschkas 2:3 (24:37) auf Düsseldorfer Seite, als Kontnys Schoner nicht breit genug waren. Immerhin ließ sie ausgleichende Gerechtigkeit zu, als wenig später Millars „Mörser" zum 3:3 (27:03) haltbar erschien und als nach 27:55 Minuten die Scheibe auf der Kasseler Torlinie tanzte und Referee Schnieder erst nach dem Studium der Fernseh-Aufnahmen „kein Treffer" entschied. Beim 4:3 (41:13) nutzte Schlitzohr Grossmann - neben Naster, Millar und dem überragenden Engel bester Kasseler - einen Blackout der gesamten DEG-Hintermannschaft, auf der Gegenseite hatte Lavallee freie Bahn zum 4:4 (47:18). Als Lavallee einen Kreutzer-Querschläger zum 4:5 (51:10) abfälschte, ließ Fortuna den guten „Seppi" ebenso allein im Kasten stehen wie die DEG-Verteidiger ihren Schlussmann de Raaf bei Kasperczyks postwendendem Ausgleich (52:25) unmittelbar nach einem Bully. Offenbar hatte die Glücksgöttin in diesem Moment schon ihr Herz an die Düsseldorfer verloren ...
ließ den Kasseler Cracks die
Kräfte schwinden, nach 19:48
Minuten des letzten Drittels
machte sich Fassungslosigkeit auch auf den erstmals ausverkauften
Rängen der Eissporthalle
breit. Wo eben noch beim
Stand von 5:5 überschäumende
Begeisterung die Hoffnung auf
den Gewinn zumindest eines
Punktes gegen die Düsseldorfer
EG nährte, wurde urplötzlich
so manches der 4650 Augenpaare
feucht vor Enttäuschung.
Die Fans litten mit ihren
Huskies, denen DEG-Kapitän
Rick Amann ganze zwölf
Sekunden vor Schluß mit einem
mächtigen Kracher in die
Maschen den sportlichen Fangschuß
gegeben hatte. Mit 5:6
(2:2, 1:1, 2:3) hatte der ECK die
zweite Sensation in der Deutschen
Eishockey-Liga nur
knapp verpaßt, stand trotz
schier unglaublichen Kampfgeistes
und bemerkenswerter
spielerischer Klasseleistung am
Ende doch ohne Beute da.
„Sechs Tore habe ich kassiert,
drei Pucks habe ich erst gesehen,
als sie im Netz zappelten",
stöhnte Torwart Sepp Kontny
über seinen unfreiwilligen
„Blindflug" auch im entscheidenden
Moment. Denn als
Amann mit dem Mute der Verzweiflung
an der Blauen Linie
abzog, warf sich Sascha Engel
vergebens in die Flugbahn des
Pucks, direkt vor Kontny rangen
Mokros und Lavallee. „Wir
haben sehr glücklich gewonnen",
gestand DEG-Trainer
Hans Zach ein, nachdem
Amanns Gewaltschuß vorbei
an Freund und Feind den sechsten
Düsseldorfer Sieg in Folge
gesichert hatte.
Amanns Treffer setzte den
Schlußpunkt hinter ein dramatisches
Duell, in dem die Kasseler
Außenseiter dem hohen Favoriten
freiwillig keinen Millimeter
des Eises überließen. Mit
kämpferischen Tugenden kauften
sie den technisch wie spielerisch
nur zu Beginn überlegenen
Gästen den Schneid ab.
Bissig in der Defensive, mit
nimmermüdem Elan in der Offensive
rissen die Blau-Weißen
ihre Anhänger von den Sitzen -
und brachten die Westdeutschen
weitaus öfter in Verlegenheit,
als dies vorher zu erwarten
war.
„Wir haben auch nach dem
O:2-Rückstand nicht aufgesteckt,
haben immer an unsere
Chance geglaubt", verteilte
Ross Yates Komplimente an
die Schlittenhund-Meute.
Gleichwohl grübelte der ECKCoach:
„Vielleicht haben wir in
dieser Situation zuviel gewollt,
waren einfach zu offensiv. Statt
das eigene 6:5 anzupeilen, hätten
wir auf Halten, auf Unentschieden
spielen sollen."
Doch der Coach kann es seinem
Rudel nicht verübeln, daß
es im Schlußspurt die ganze
Beute wollte. Denn die Huskies
- den Düsseldorfern über weite
Strecken ebenbürtig (!) - hatten
durch Wikulow, Millar und
Hannon nur Sekunden zuvor
selbst den Siegtreffer auf den
Schlägern. Doch „Glücksgöttin
Fortuna hatte heute für Kassel
nichts übrig", wie es ECK-Vize
Gerhard Swoboda formulierte.
Gewiß, das 0:1 durch
Truntschka (5:38 Minuten) im
Powerplay und auch das 0:2
durch Niederberger (12:32)
nach der schönsten Kombination
des Tages entsprangen bester
Eishockey-Schule. Doch
nachdem Johnston (18:01) sowie
Ozellis (18:50) binnen 49
Sekunden mit feinen Einzelaktionen
den Ausgleich erzwungen
hatten, stand Fortuna bei
Truntschkas 2:3 (24:37) auf
Düsseldorfer Seite, als Kontnys
Schoner nicht breit genug waren.
Immerhin ließ sie ausgleichende
Gerechtigkeit zu, als
wenig später Millars „Mörser"
zum 3:3 (27:03) haltbar erschien
und als nach 27:55 Minuten die
Scheibe auf der Kasseler Torlinie
tanzte und Referee Schnieder
erst nach dem Studium der
Fernseh-Aufnahmen „kein
Treffer" entschied.
Beim 4:3 (41:13) nutzte
Schlitzohr Grossmann - neben
Naster, Millar und dem überragenden
Engel bester Kasseler -
einen Blackout der gesamten
DEG-Hintermannschaft, auf
der Gegenseite hatte Lavallee
freie Bahn zum 4:4 (47:18). Als
Lavallee einen Kreutzer-Querschläger
zum 4:5 (51:10) abfälschte,
ließ Fortuna den guten
„Seppi" ebenso allein im Kasten
stehen wie die DEG-Verteidiger
ihren Schlumann de
Raaf bei Kasperczyks postwendendem
Ausgleich (52:25) unmittelbar
nach einem Bully.
Offenbar hatte die Glücksgöttin
in diesem Moment schon ihr
Herz an die Düsseldorfer verloren
...


SR: Schnieder (Iserlohn-Sümmern). <br>Z:
'''Quelle: HNA'''
4650 (ausverkauft).
<br><br>0:1 (5:38) Truntschka (Rioux,
Amann - 4:5), <br>0:2 (12:32) Niederberger
(Funk, Köpf), <br>1:2 (18:01) Johnston
(Kasperczyk, Mokros), <br>2:2
(18:59) Ozellis (Ahne), <br>2:3 (24:37)
Truntschka (Niederberger, Funk -
4:4), <br>3:3 (27:03) Millar (Kwasigroch,
Hannon), <br>4:3 (41:13) Grossmann
(Mokros), <br>4:4 (47:18) Lavallee (Köpf,
Rioux), <br>4:5 (51:10) Lavallee (Kreutzer),
<br>5:5 (52:25) Kasperczyk, <br>5:6
(59:48) Amann (Niederberger).
<br>Strafminuten: Kassel 10 - Düsseldorf
12.<br>'''Quelle: HNA'''  


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[[Kategorie: de Raaf, Helmut Niederlage]]
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[[Kategorie: Gegnerischer Torhüter de Raaf, Helmut]]
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[[Kategorie: Gegnerischer Trainer Zach, Hans]]
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[[Kategorie: VS-Düsseldorf HR]]
[[Kategorie: VS-Düsseldorf HR Niederlage]]
[[Kategorie: 5 Tore VS-Düsseldorf HR]]
[[Kategorie: 6 Gegentore VS-Düsseldorf HR]]

Aktuelle Version vom 27. März 2023, 18:47 Uhr

Statistik[Bearbeiten]

Kassel Huskies vs. Düsseldorfer EG 5:6 (2:2/1:1/2:3)
DEL - 6. Spieltag. Spieltag - 02.10.94 - 14:40 Uhr Uhr - Eissporthalle Kassel
Tore 1. Drittel
Tor: Bernd Truntschka Assists: Pierre Rioux / Rick Amann 05:38 (SH1) 0 : 1
Tor: Andreas Niederberger Assists: Lorenz Funk / Ernst Köpf 12:32 0 : 2
1 : 2 18:01 Tor: Greg Johnston Assists: Jędrzej Kasperczyk / Milan Mokros
2 : 2 18:59 Tor: Falk Ozellis Assist: Manfred Ahne
Tore 2. Drittel
Tor: Bernd Truntschka Assists: Andreas Niederberger / Lorenz Funk 24:37 2 : 3
3 : 3 27:03 Tor: Mike Millar Assists: Piotr Kwasigroch / Brian Hannon
Tore 3. Drittel
4 : 3 41:13 Tor: Vitalij Grossmann Assist: Milan Mokros
Tor: Kevin Lavallée Assists: Ernst Köpf / Pierre Rioux 47:18 4 : 4
Tor: Kevin Lavallée Assist: Christof Kreutzer 51:10 4 : 5
5 : 5 52:25 Tor: Jędrzej Kasperczyk
Tor: Rick Amann Assist: Andreas Niederberger 59:48 5 : 6
Verlängerung/Penaltyschießen
Keine Tore
Spielzusammenfassung
Teams Kassel Huskies Düsseldorfer EG
Strafminuten 10 12
Schüsse
Powerplay
Penalty Killing
Schiedsrichter Bernd Schnieder (Iserlohn)
Assistenten
Zuschauer 4.650

Spielbericht[Bearbeiten]

So. 02.10.1994 - 14:40 Uhr Kassel Huskies - Düsseldorfer EG 5:6 (2:2/1:1/2:3)

Der Blick zur Uhr ließ den Kasseler Cracks die Kräfte schwinden, nach 19:48 Minuten des letzten Drittels machte sich Fassungslosigkeit auch auf den erstmals ausverkauften Rängen der Eissporthalle breit. Wo eben noch beim Stand von 5:5 überschäumende Begeisterung die Hoffnung auf den Gewinn zumindest eines Punktes gegen die Düsseldorfer EG nährte, wurde urplötzlich so manches der 4650 Augenpaare feucht vor Enttäuschung. Die Fans litten mit ihren Huskies, denen DEG-Kapitän Rick Amann ganze zwölf Sekunden vor Schluß mit einem mächtigen Kracher in die Maschen den sportlichen Fangschuss gegeben hatte. Mit 5:6 (2:2, 1:1, 2:3) hatte der ECK die zweite Sensation in der Deutschen Eishockey-Liga nur knapp verpaßt, stand trotz schier unglaublichen Kampfgeistes und bemerkenswerter spielerischer Klasseleistung am Ende doch ohne Beute da. „Sechs Tore habe ich kassiert, drei Pucks habe ich erst gesehen, als sie im Netz zappelten", stöhnte Torwart Sepp Kontny über seinen unfreiwilligen „Blindflug" auch im entscheidenden Moment. Denn als Amann mit dem Mute der Verzweiflung an der Blauen Linie abzog, warf sich Sascha Engel vergebens in die Flugbahn des Pucks, direkt vor Kontny rangen Mokros und Lavallee. „Wir haben sehr glücklich gewonnen", gestand DEG-Trainer Hans Zach ein, nachdem Amanns Gewaltschuss vorbei an Freund und Feind den sechsten Düsseldorfer Sieg in Folge gesichert hatte. Amanns Treffer setzte den Schlusspunkt hinter ein dramatisches Duell, in dem die Kasseler Außenseiter dem hohen Favoriten freiwillig keinen Millimeter des Eises überließen. Mit kämpferischen Tugenden kauften sie den technisch wie spielerisch nur zu Beginn überlegenen Gästen den Schneid ab. Bissig in der Defensive, mit nimmermüdem Elan in der Offensive rissen die Blau-Weißen ihre Anhänger von den Sitzen - und brachten die Westdeutschen weitaus öfter in Verlegenheit, als dies vorher zu erwarten war. „Wir haben auch nach dem O:2-Rückstand nicht aufgesteckt, haben immer an unsere Chance geglaubt", verteilte Ross Yates Komplimente an die Schlittenhund-Meute. Gleichwohl grübelte der ECKCoach: „Vielleicht haben wir in dieser Situation zu viel gewollt, waren einfach zu offensiv. Statt das eigene 6:5 anzupeilen, hätten wir auf Halten, auf Unentschieden spielen sollen." Doch der Coach kann es seinem Rudel nicht verübeln, daß es im Schlussspurt die ganze Beute wollte. Denn die Huskies - den Düsseldorfern über weite Strecken ebenbürtig (!) - hatten durch Wikulow, Millar und Hannon nur Sekunden zuvor selbst den Siegtreffer auf den Schlägern. Doch „Glücksgöttin Fortuna hatte heute für Kassel nichts übrig", wie es ECK-Vize Gerhard Swoboda formulierte. Gewiß, das 0:1 durch Truntschka (5:38 Minuten) im Powerplay und auch das 0:2 durch Niederberger (12:32) nach der schönsten Kombination des Tages entsprangen bester Eishockey-Schule. Doch nachdem Johnston (18:01) sowie Ozellis (18:50) binnen 49 Sekunden mit feinen Einzelaktionen den Ausgleich erzwungen hatten, stand Fortuna bei Truntschkas 2:3 (24:37) auf Düsseldorfer Seite, als Kontnys Schoner nicht breit genug waren. Immerhin ließ sie ausgleichende Gerechtigkeit zu, als wenig später Millars „Mörser" zum 3:3 (27:03) haltbar erschien und als nach 27:55 Minuten die Scheibe auf der Kasseler Torlinie tanzte und Referee Schnieder erst nach dem Studium der Fernseh-Aufnahmen „kein Treffer" entschied. Beim 4:3 (41:13) nutzte Schlitzohr Grossmann - neben Naster, Millar und dem überragenden Engel bester Kasseler - einen Blackout der gesamten DEG-Hintermannschaft, auf der Gegenseite hatte Lavallee freie Bahn zum 4:4 (47:18). Als Lavallee einen Kreutzer-Querschläger zum 4:5 (51:10) abfälschte, ließ Fortuna den guten „Seppi" ebenso allein im Kasten stehen wie die DEG-Verteidiger ihren Schlussmann de Raaf bei Kasperczyks postwendendem Ausgleich (52:25) unmittelbar nach einem Bully. Offenbar hatte die Glücksgöttin in diesem Moment schon ihr Herz an die Düsseldorfer verloren ...

Quelle: HNA