So. 27.09.1987 - 19:00 Uhr EHC Essen-West - EC Kassel 6:6 (1:1/3:3/2:2): Unterschied zwischen den Versionen

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'''EHC Essen-West - EC Kassel 6:6'''
'''EHC Essen-West - EC Kassel 6:6'''


Kasels Stürmer Shane Tarves
schüttelte immer wieder den
Kopf. 30 Minuten nach dem Eishokkey-Krimi
zwischen dem ZweitligaNeuling
Essen und dem Liga-Favoriten
EC Kassel stand er, umringt von
zahlreichen Essener Freunden, im
Eishallen-Restaurant und ließ die Begegnung
noch einmal Revue passieren.
Das 6:6 (1:1, 3:3, 2:2) war für den
bescheidenen Kanadier kein Punktgewinn,
sondern eher eine Niederlage.
«Das Spiel hatten wir doch bereits
im Sack", haderte er mit seinem eigenen
Unvermögen vor dem Essener
Tor.
Tarves hatte die Entscheidung im
letzten Drittel auf dem Schläger.
Viermal fuhr er mutterseelenallein
auf das Essener Tor zu und fand viermal
im überragenden Torhüter Jens
Casten seinen Meister. Allein die
Torschuß-Statistik des Spiels spricht
Bände: 55:34 hieß es für die Gäste aus
Nordhessen. Mehrfach wurde auf
der Kaseler Bank bereits gejubelt.
Doch immer wieder schnappte die
Fanghand des Essener Torhüters zu.
112 Sekunden vor Schluß schien
dann doch alles klar zu sein. Das
Hedwall-Team führte hochverdient
6:4 und wirkte wie das Bolschoi-Ballett
gegen eine hölzerne Anfängerklasse.
Die Kombinationen liefen wie
an der Schnur gezogen. Ein eklatanter
Abwehrfehler, den Essens Stürmer
Jan Furo zum 5:6 nutzte, änderte
schlagartig alles. 55 Sekunden vor
der Sirene nahm EHC-Trainer Peter
Ustorf seinen Torhüter vom Eis und
wurde bereits drei Sekunden später
belohnt. Der Kanadier Rick Gal
schoß den von 2800 Zuschauern bejubelten
Ausgleichstreffer in einem
Spiel, das wohltuend fair und ungeheuer
spannend war.
Trainer Tore Hedwall konnte es in
der Pressekonferenz immer noch
nicht fassen: „Wer auswärts sechs
Treffer erzielt, muß das Spiel einfach
gewinnen. Krasse Abwehrfehler haben
uns um einen Sieg gebracht."
Sein Essener Kollege Peter Ustorf
lobte die Moral seiner Mannschaft,
die noch einmal die Kraft fand, zurückzuschlagen:
„Aufgrund unserer
taktischen Disziplin und der aufopferungsvollen
Arbeit meiner Mannschaft
ist der Punktgewinn verdient."
Shane Tarves brachte es, stellvertretend
für seine Mannschaftskameraden,
auf den Punkt: „Vielleicht haben
wir nach unseren guten Vorbereitungsspielen
im Unterbewußtsein
geglaubt, wir holen die Punkte in der
Meisterschaft im Vorbeigehen. Doch
spätestens seit heute muß allen klar
sein: Wir müssen in jedem Spiel 100
Prozent geben, sonst erleben wir unser
blaues Wunder."<br>
Torfolge: <br>1:0 (5.) Reiss, <br>1:1 (15.)
Morton, <br>1:2 (23.) Meyer, <br>2:2 (25.)
Lenzen, <br>3:2 (27.) Furo, <br>3:3 (31.) Vorlicek,
<br>3:4 (32.) Morton, <br>4:4 (37.)
Bräuer, <br>4:5 (46.) Meyer, <br>4:6 (51.)
Morton, <br>5:6 (59.) Furo,<br> 6:6 (60.) Gal.
Zuschauer: 2800.<br> Schiedsrichter:
Schlimme (Krefeld).
<br>Strafminuten: Essen 2, Kassel 6.<br>
'''Quelle: HNA'''
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[[Kategorie: Essen]]
[[Kategorie: Essen]]
[[Kategorie: 27. September]]
[[Kategorie: 27. September]]

Version vom 17. April 2015, 15:13 Uhr

EHC Essen-West - EC Kassel 6:6

Kasels Stürmer Shane Tarves schüttelte immer wieder den Kopf. 30 Minuten nach dem Eishokkey-Krimi zwischen dem ZweitligaNeuling Essen und dem Liga-Favoriten EC Kassel stand er, umringt von zahlreichen Essener Freunden, im Eishallen-Restaurant und ließ die Begegnung noch einmal Revue passieren. Das 6:6 (1:1, 3:3, 2:2) war für den bescheidenen Kanadier kein Punktgewinn, sondern eher eine Niederlage. «Das Spiel hatten wir doch bereits im Sack", haderte er mit seinem eigenen Unvermögen vor dem Essener Tor. Tarves hatte die Entscheidung im letzten Drittel auf dem Schläger. Viermal fuhr er mutterseelenallein auf das Essener Tor zu und fand viermal im überragenden Torhüter Jens Casten seinen Meister. Allein die Torschuß-Statistik des Spiels spricht Bände: 55:34 hieß es für die Gäste aus Nordhessen. Mehrfach wurde auf der Kaseler Bank bereits gejubelt. Doch immer wieder schnappte die Fanghand des Essener Torhüters zu. 112 Sekunden vor Schluß schien dann doch alles klar zu sein. Das Hedwall-Team führte hochverdient 6:4 und wirkte wie das Bolschoi-Ballett gegen eine hölzerne Anfängerklasse. Die Kombinationen liefen wie an der Schnur gezogen. Ein eklatanter Abwehrfehler, den Essens Stürmer Jan Furo zum 5:6 nutzte, änderte schlagartig alles. 55 Sekunden vor der Sirene nahm EHC-Trainer Peter Ustorf seinen Torhüter vom Eis und wurde bereits drei Sekunden später belohnt. Der Kanadier Rick Gal schoß den von 2800 Zuschauern bejubelten Ausgleichstreffer in einem Spiel, das wohltuend fair und ungeheuer spannend war. Trainer Tore Hedwall konnte es in der Pressekonferenz immer noch nicht fassen: „Wer auswärts sechs Treffer erzielt, muß das Spiel einfach gewinnen. Krasse Abwehrfehler haben uns um einen Sieg gebracht." Sein Essener Kollege Peter Ustorf lobte die Moral seiner Mannschaft, die noch einmal die Kraft fand, zurückzuschlagen: „Aufgrund unserer taktischen Disziplin und der aufopferungsvollen Arbeit meiner Mannschaft ist der Punktgewinn verdient." Shane Tarves brachte es, stellvertretend für seine Mannschaftskameraden, auf den Punkt: „Vielleicht haben wir nach unseren guten Vorbereitungsspielen im Unterbewußtsein geglaubt, wir holen die Punkte in der Meisterschaft im Vorbeigehen. Doch spätestens seit heute muß allen klar sein: Wir müssen in jedem Spiel 100 Prozent geben, sonst erleben wir unser blaues Wunder."
Torfolge:
1:0 (5.) Reiss,
1:1 (15.) Morton,
1:2 (23.) Meyer,
2:2 (25.) Lenzen,
3:2 (27.) Furo,
3:3 (31.) Vorlicek,
3:4 (32.) Morton,
4:4 (37.) Bräuer,
4:5 (46.) Meyer,
4:6 (51.) Morton,
5:6 (59.) Furo,
6:6 (60.) Gal. Zuschauer: 2800.
Schiedsrichter: Schlimme (Krefeld).
Strafminuten: Essen 2, Kassel 6.

Quelle: HNA