So. 12.04.1981 - 19:00 Uhr ESG Kassel - Herner EV 13:1 (4:0/5:0/4:1)
13:1 für ESG - Herne kein echter Prüfstein
Kasseler Umbach dreifacher Torschütze
Die Zahl 13 — für die einen ist sie Glücksbringer, für
andere bedeutet sie Unheil. Was der 13:1-(4:0- 5:0 4:1)-Erfolg der
ESG Kassel im Eishockey-Freundschaftsspiel gegen den EV Herne
bringt, wird sich noch zeigen müssen. Acht Gastspieler testete die
ESG zum Saisonausklang als mögliche Verstärkungen lür die
nächste Spielserie, doch wurden weder die Zweitliga-erfahrenea
Ricky Alexander, Marcel Breil und Karl Benz vor größere Probleme
gestellt, noch die drei Juniorenspieler von Preußen Berlin. Bin Test für mögliche Vertragsverhandlungen
im Hinblick auf die nächste
Spielserie sollte die Freundschaftspartie
gegen Herne werden, doch der mit nur
drei Stammspielern angetretene Absteiger
aus der zweiten Bundesliga war
in keiner Phase ein Prüfstein für die
ESG-Akteure. Vielmehr waren die Westdeutschen
der geeignete Partner für
verspielte Kufencracks, die nach einer
harten Oberligasaison gemütlich die
Frühjahrspause einläuten wollten. So
zeigten vor allem der kanadische Spielmacher
des EHC Essen, Ricky Alexander,
und Schwenningens Deutsch-Kanadier
Marcel Breil herrlich anzusehende
Kabinettstückchen mit der kleinen
schwarzen Scheibe. Was die „Wühlmaus"
Alexander auf engstem Raum und in
allen Lagen mit dem Puck anstellte, war
schon begeisternd. Doch muß die Frage
gestellt werden, ob allein^ mit technischen
Raffinessen den kampfstarken
Oberligaklubs im nächsten Jahr Paroli
geboten werden kann.
Zwei mögliche Alternativen zu
Stammtorwart Klaus Weiß standen gegen
Herne zwischen den Pfosten der
ESG Kassel. Weder der Ravensburger
Karl Kühnen (29) noch der „alte Bekannte",
Ralf Eichler (22, Schwenningen),
gaben sich gegen die harmlos operierenden
Herner eine BlöBe. Beide
glänzten mit gutem Stellungsspiel und
sicherer Fanghand.
Im Sturm blieb der junge Karl Benz
(21. Schwenningen) etwas blaß, deutete
jedoch seine Gefährlichkeit an. Sein
Teamkamerad Marcel Breil imponierte
vor allem in seiner Stammfunktion als
Verteidiger, brachte jedoch auch häufig
Hernes Torwart in arge Bedrängnis. Der
kleine, wieselflinke Essener Spielmacher
Ricky Alexander schickte seine
Mitspieler in gute Positionen und überzeugte
durch überraschende, wenn auch
gelegentlich zu späte Pässe. Ein erster
Sturm der ESG mit Tarves, Alexander
und Konecki wäre sicherlich kaum zu
bremsen.
Neben den Gastspielern überraschten
abermals einige Stammspieler der ESG.
Allen voran der bienenfleißige Michael
„Gori" Umbach, der mit drei Treffern
bester Torschütze war. Auch Kapitän
Eric Konecki strahlte wieder mehr
Selbstbewußtsein aus und kam zu zwei
Torerfolgen. Die weiteren ESG-Treffer
erzielten Breil, Alexander, Benz de 2),
Forster und Edelreservist Fritsch. Bongers
war vor rund 1000 Zuschauern für
Herne erfolgreich.
Quelle: HNA